Dienstag, 26. Februar 2013

Star Trek: The Next Generation - Doppelhelix #4: Quarantäne (Cross Cult)

Star Trek: The Next Generation - Doppelhelix #4: Quarantäne (Cross Cult)

Lieutenant Thomas Riker hat die Nase gestrichen voll. Er hat keinen Nerv auf die Karriere, die ihm sein Duplikat namens William T. Riker vorlebt. Er wechselt von der Kommandoebene zum medizinischen Kurierdienst und gerät prompt in Kontakt mit dem Maquis. Chakotay, der Captain, dem er begegnet, kann ihn davon überzeugen, im semioffiziellen Auftrag der Föderation Hilfeleistungen auf dem Planeten Helena zu erbringen. Die Bevölkerung wird von einer Seuche heimgesucht, die bereits mehrere Male in unterschiedlichen Formen auftrat. Zwar stellt die Föderation Daten und Hilfsmittel zur Verfügung, aber aufgrund der Lage des Planeten in der Entmilitarisierten Zone zwischen Föderation und Cardassianischem Reich sind ihr die Hände gebunden. Die Lage auf dem Planeten eskaliert, als Riker und der Maquis Nachforschungen betreiben und die Cardassianer ihre Lösung des Problems vorantreiben...

Nun denn, Band 4 der Doppelhelix-Reihe! Ausgangssituation ist erneut ein Planet, auf dem die ominöse, multiprionische Seuche wütet. Nachdem die Seuche zuvor nur Hybriden (Band 1), Bajoraner und Cardassianer (Band 2) und die romulanische Herrscherfamilie (Band 3) befiel, schlägt sie nun bei jedem an, der ihr ausgesetzt ist. Hier ist kaum ein System zu erkennen und langsam beschleicht mich auch das Gefühl, dass es hier auch keine klare Linie gibt. Zumal in diesem Band - und das ist kein Spoiler - keine Forschung betrieben werden muss, um die Seuche zu bekämpfen, sondern es reicht, einfach nur genug Impfstoff zu nehmen und einen Kurzurlaub im Speicher eines Transporters zu machen. Dass dies alles nicht so ganz zusammenzupassen scheint, ist sicherlich nicht allein John Vornholt vorzuwerfen, sondern wohl eher ein Problem der Reihe. Ich kann mich natürlich auch irren. In den nächsten Tagen weiß ich genaueres, die beiden letzten Bände liegen bereit.

Bekannte Akteure in diesem Band sind wie schon erwähnt Tom Riker, Chakotay und zudem noch Tuvok und B'Elanna Torres.
Als Einzelroman ist die Geschichte sicherlich interessant, markiert sie doch den ersten direkten Kontakt Rikers mit dem Maquis und dessen Situation und begründet so die Ereignisse der DS9-Folge "Defiant". Allerdings ist es genau Rikers Handlungsstrang, der irgendwie stark konstruiert wirkt.
Auf Helena leben Wesen, die durch mannigfaltige Interspezieskreuzungen, Einzigartigkeit erreichen wollen. Die meisten Personen auf dem Planeten stellen eine einzigartige Kreuzung verschiedenster Spezies dar. Riker und seine Kollegin Shelzane werden entführt, um an dem Kreuzungsprogramm teilzunehmen. Dies geschieht im Namen einer offiziellen Stelle - zumindest scheint es so.
Eigenartigerweise wird diese Tatsache nicht weiter im Buch erwähnt und Rikers Wut richtet sich gegen die Föderation, obwohl seine Peiniger unmittelbar vom Planeten stammen und nichts mit der Föderation zu tun haben. Irritierend.

Chakotays Charakter bleibt sehr fad, aber das war oftmals auch ein Problem innerhalb der TV-Serie. Bei Tuvok kann man nur wenig falsch machen, wie bei fast allen Vulkaniern. Torres ist nur bedingt getroffen. Zum einen entwickelt sie sehr schnell Gefühle für eine Person auf Helena, zeigt diese sogar offen, und zum anderen denkt sie ernsthaft darüber nach sich auf Helena niederzulassen und aus dem Maquis auszusteigen, weil es auf dem Planeten so schön ist. Durchaus befremdlich.

Die Geschichte lässt größere Aha-Momente vermissen. Natürlich steckt diese Person/Gruppierung hinter allem und logischerweise hat/haben sie überall Handlanger, die auch gerne mal umgebracht werden. In diesem Band werden leider keine Informationen hinzugefügt, die zum Verständnis der vorigen Vorkommnisse beitragen - und ich vermute auch nicht für die weiteren. So darf man ein wenig über die Bekämpfung der Seuche auf Helena und Rikers Annäherung an den Maquis lesen.
Das geht meistens auch flott von der Hand, auch wenn manche Umschreibungen wie in den vorigen Bänden etwas schräg wirken. Gefreut habe ich mich darüber, das Wort "Fresskoma" in einem Star Trek-Roman lesen zu dürfen!

Star Trek: The Next Generation - Doppelhelix #4: Quarantäne blieb hinter meinen Erwartungen zurück. Nach dem duften dritten Band hätte ich mir jetzt etwas mehr Entwicklung gewünscht und nicht nochmals das Schema "Planet - Seuche - Konflikt - Lösung - alle geheilt!".

5,3 von 10 cardassianische Komödianten