Mittwoch, 20. Februar 2013

Legends of the DC Universe - 80-Page Giant #2 (DC)

Legends of the DC Universe - 80-Page Giant #2 (DC)

Auch der zweite Legends of the DC Universe 80-Seiter hat ganze sieben Kurzgeschichten zu bieten. Diesmal gibt es zwar keine übergeordnete Handlung die, die einzelnen Geschichten zusammenhält, dafür werden aber wieder einige Charaktere aus der hinteren Reihe des DC Universums herausgekramt. Werfen wir jeweils einen kurzen Blick auf die einzelnen Geschichten.

Challengers of the Unknown in “The Great Unknown”

Die vier amerikanischen Fachmänner für außerirdische und paranormale Phänomene, auch bekannt als die Challengers of the Unknown müssen mal wieder ausrücken. Diesmal geht es für die Helden nach Sibirien, wo sie eine Höhle untersuchen sollen, in der die Sowjets eine Atombombenversuchsanlage plötzlich zurückgelassen haben. Während der Untersuchung der Höhle werden sie nicht nur von einer russischen Agentin, sondern auch von mutierten Monstren überrascht.

Zwar gehören auch die vier Challengers zu dem schier unendlichen Vorrat an, von Jack Kirby erschaffenen Figuren, aber so wirklich hoch im Kurs standen sie bei mir trotzdem nie. Irgendwie fehlt mir bei der Truppe das Besondere. Schlecht ist diese kurze Geschichte von Karl Kesel allerdings nicht. Ein Science-Fiction Abenteuer wie man es in Filmform in den Fünfzigern und Sechzigern oft gesehen hat. Wer also auf Retro Science-Fiction steht wird sich drüber freuen.

Deadman in “Twisted”

Deadman bemerkt einen Mord unter Zirkusfreaks. Dies erinnert ihn nicht nur an die Art, in der er ums Leben gekommen ist, sondern verbirgt sogar wirklich eine Verbindung zu seinem Mord.

Michael Jan Friedman präsentiert hier einen übernatürlichen Krimi mit stimmigen Artwork von Eduardo Barreto. Das Artwork wird passend zu Deadman von Schwarzrot dominiert. Auch der Mord wird für Deadman typisch, durch viel Körpergewechsel und seine übernatürlichen Fähigkeiten gelöst. Nette Geschichte.

Beastboy in “Passenger 158”

Gar ist auf dem Weg mit dem Flugzeug nach Hollywood um einmal mehr zu versuchen im Filmgeschäft Fuß zu fassen. Mit ihm ist aber noch Mister 104, der Herr über die Elemente an Bord. Dieser will weder zurück in den Knast, noch dazu gezwungen werden wieder für die Suicide Squad zu arbeiten. Also attackiert er den Changeling.

Diese kleine Geschichte dient als Nullernummer für die kurz darauf angelaufene Beast Boy Serie, die es nicht auf sonderlich viele Hefte gebracht hat. Zuerst wird Gars Leben erzählt. Von seinen Tagen bei der Doom Patrol, über sein kurzes Intermezzo mit den Titans West, bis hin zu seiner Zeit mit den New Teen Titans, bis zu deren Auflösung. Da die bloße Zusammenfassung der Backstory etwas trocken ist, kommt noch ein Minikampf mit Mr. 104 oben drauf. Justinianos Zeichnungen veredeln Geoff Johns Geschichte noch mal kräftig und weiß mit hohen detailgrad und der nötigen Dynamik zu begeistern. Allein die Opening Splaspage weiß schon mächtig zu begeistern.

Wonder Woman in “A Little goss a Long Way”

Ein Stromausfall und dann ist plötzlich Dianas Lasso verschwunden. Gleichzeitig sorgt die entflohene Cheetah für viel Trubel. Scheint offensichtlich zu sein, wo Wonder Woman ihr Lasso wiederfindet. Doch es kommt anders als man denkt.

Cheetah plus Wonder Woman ist ja schon mal optisch immer aufregend. In diesem Punkt ist Phil Winslade auch gut dabei. Die Handlung wirkt zuerst recht offensichtlich, hat letztlich aber doch ein paar ganz clevere Kniffe parat. Gute Geschichte.

Metal Men in “Heart of Tin”

Die Metal Men drohen auseinander zu brechen. Veridium verhält sich wie der letzte Arsch, Mercury ist in letzter Zeit total aggressiv und auch die anderen Mitglieder sind nicht mehr wieder zu erkennen. Am schlimmsten geht es dem kleinen Tin, der nichts lieber will als seine Mutter wieder zu sehen.

Im Grunde sind die Metal Men ein interessantes Team. Allerdings gibt es nur sehr wenige gute Hefte in denen sie vertreten sind. Irgendwie weiß keiner der Autoren etwas mit den sechs Metall Menschen anzufangen. Tom Peyer hat hier einen ganz guten Ansatz gefunden und Scott Kolins Artwork ist zudem noch recht verspielt und ideenreich.

Mister Miracle in “Carnival in Armagetto”

Die hungernden Hunde des Sklaventrabanten Armagetto wollen wie jedes Jahr mit Blumen den Toten der Aufstände gegen Darkseid gedenken. Dieser versucht alles um die Feierlichkeiten zu unterbinden. Doch der Drang nach Freiheit lässt sich nicht unterdrücken. Auch wenn sie nur für eine Sekunde Erfolg haben.

Wie Delano es schon in #24 und #25 vorgemacht hat, zeigt auch Walter Simonson in dieser Kurzgeschichte die sozialen Kämpfe auf Apokolips. Mister Miracle steht dabei genauso wie Darkseid eher im Hintergrund. Viel mehr geht es um den alltäglichen Kampf um Freiheit und wie die Sklaven trotz völliger Chancenlosigkeit immer weiter kämpfen. Düster, intensiv und actionreich.

Legion of Super-Heroes in “Bedtime Story”

Auch am Ende des 30. Jahrhunderts wollen die kleinen noch gute Nacht Geschichten hören. Am beliebtesten ist in der Zukunft eine Geschichte von der niemand weiß, ob sie so wirklich geschehen ist, ein Buch über Superman, geschrieben von Lois Lane.

Ich mag die Legion immer noch nicht, aber was Paul Levitz (The Golden Age of DC Comics) hier macht hat schon Hand und Fuß. Es geht vordergründig auch mehr darum wie aus den Abenteuern der Comics, Märchen und Sagen für unsere Ur-Ur-Ur-Enkel werden. Ein schöner Gedanke. Optisch ist diese Geschichte sehr sanft und weich. Harte kannten und graue Farben werden vermieden, wodurch man den Eindruck einer friedvollen rosigen Zukunft erweckt.

Fazit:

80 Seiten mit Geschichten aus den verschiedensten und teilweise auch sehr verborgenen Ecken des DC Universums. Optisch immer solide und auch von der Schreibe her gibt es nichts zu bemängeln. Viele gute Abenteuer und keinen Totalausfall.

7,4 von 10 Geeks die nicht ahnen welche zu sein