Sonntag, 10. Februar 2013

Legends of the DC Universe #24 (DC)

Legends of the DC Universe #24 (DC)

Wir befinden uns auf dem weit entfernten Gefängnisplaneten Apokolips, der Heimat des schrecklichen Despoten Darkseid. Der Dog Soldier Kaninsky soll den Rebellen D-Vo fangen. Dieser stachelt nämlich die Einwohner Armaghettos dazu an sich gegen ihre Sklaventreiber zu wehren. Und da durch ihn etwas Hoffnung in die Sklavenkolonien einkehrt, muss er schnell aufgehalten werden, bevor die Arbeiter noch versuchen sich zu wehren. D-Vos Flucht scheint vorbei zu sein als er von Kaninsky auf dem Kopf einer riesigen Darkseid Statue festgenommen wird. Bei seinem letzten Fluchtversuch zündet der Soldat eine Bombe und reißt beide in den Tod. Darkseid kann allerdings den Kopf von Kaninsky wiederbeleben und will die letzten Minuten seines Lebens rekonstruieren. Dabei landen sie aber zuerst bei seinen frühen Erinnerungen und sehen mit an wie er im Heim von Granny Goodness aufwächst, zu einem Dog Soldier wird und erfolgreich eine Revolution abwendet.

Ich hatte hier einen ganz normalen Comic mit Darkseid als Bösewicht erwartet. Stattdessen bekommen wir von Jamie Delano (Animal Man) einen politischen Science-Fiction Thriller über die Zustände auf Apokolips. Delano ist ja generell für fiese Storys über Genozide, Revolutionen und apokalyptische Geschehnisse bekannt, auch hier geht es mal wieder genau darum. Dabei ist dieser Comic extrem weit entfernt von dem was man aus Superheldencomics kennt. Viel mehr als das, ist dieses Heft nämlich mit den düsteren Zukunftsgeschichten aus 2000 AD zu vergleichen. Der Autor bietet wirklich einen harten Thriller über die politischen Zustände auf Apokolips und scheut nicht davor zurück auch mal sehr politisch zu werden. Dabei steht das Fortkommen der Ereignisse im Vordergrund und nicht die Action. Ein ganz klarer Überraschungshit, der aus Jack Kirbys Vision der New Gods etwas reales, greifbares macht. Er erschafft Regeln und Komplexität in den Strukturen von Apokolips, wie man es vorher noch nicht erleben durfte. Super!

Die Zeichnungen stammen von Steve Pugh (Hotwire), der mit Delano auch schon zusammen an Animal Man gearbeitet hat. Es geht äußerst düster zu. Alles recht hart und edgy, wobei vielleicht ein wenig der Stil von Jack Kirby verloren geht, dafür ist die Handlung fantastisch atmosphärisch geworden und stellt die düstere Welt packend dar. Gefällt ebenfalls sehr. Ein insgesamt sehr gutes Heft, das mich vollkommen überraschen konnte. Freu mich auf den zweiten Teil!

8 von 10 hässliche Köpfe