Starke Stücke - Johann Sebastian Bach - Das Wohltemperierte Klavier (Igel Records)
Johann Sebastian Bach (Stefan Murr) lässt sich endlich wieder von seiner Anstellung als Kirchenmusiker befreien. Schon lange hat ihn seine einfache und eintönige Arbeit für die Kirche nicht mehr gefallen. Er brauch neue Herausforderungen und möchte als Musiker wachsen. Daher verlässt er das kleine Nest Arnstadt und zieht in den Norden, wo er ein Schüler des berühmten Klavier-Meisters und in Lübeck tätigen Organisten Dietrich Buxtehude (Ulrich Frank) wird und vieles von dem erfahrenen Mann lernt. Bei dem vielen musizieren und üben, bemerkt er gar nicht die liebevollen Blicke, die er immer wieder von Anna Margaretha (Caroline Ebner), der Tochter seines Mentors, zugeworfen bekommt. Aber gerade als die beiden sich näher kommen muss er wieder zurück nach Arnstadt. Außerdem sucht er immer noch nach dem wohltemperierten Klavier. Doch dann wird ihm auch noch eine ganz große Stelle angeboten.
Was in der vorherigen Folge noch funktionierte, klappt hier überhaupt nicht. Der Wissensteil ist meist sehr zäh und fühlt sich an wie eine sehr öde Schulstunde. Mag daran liegen, dass man aus de wohltemperierten Klavier nichts wirklich spannendes machen kann, da es dabei um sehr viel technisches geht und man viel über Physik und die Funktionsart eines Klaviers erklären muss, um zu verdeutlichen warum dieses Stück von Bach so besonders ist. Irgendwie hätte die Geschichte aber trotzdem reizvoller und der lehrende Teil weniger trocken angelegt werden müssen. Vor allem da man bei der echten Handlung einfach mal Sachen bringt, wie Bach ging dann weil sie hässlich war. Dann hätte man doch vielleicht wenigstens die Handlung die vorhanden war ordentlich ausführen können, damit man nicht nur das technische Gerede über Klaviere Noten zu bieten hat.
Gegen die Sprecherriege kann man aber auch hier nichts sagen. Höhepunkt ist ganz klar Ulrich Frank, den wohl jeder am besten als Ned Flanders Stimme bei den Simpsons kennt. Gerade in den eher emotionalen Momenten kommt seine Paraderolle auch immer mal wieder etwas durch. Die anderen Rollen sind ebenso gut besetzt, fallen aber nicht weiter auf. Stefan Wilkening, Caroline Ebner und Stefan Murr sind aber noch positiv zu erwähnen.
Musikalisch darf man sich bei dieser Reihe keine Fehler erlauben. Für die Musik war diesmal Jenö Jandó zuständig, der auf der Bonus CD Auszüge aus dem wohltemperierten Klavier Teil 1 und 2 spielt. Bei den Geräuschen sind allerdings zu viele vorhanden, die man schon aus vielen anderen Hörspielen kennt. Da fehlt dem Hörspiel ein eigenes Geräuschkleid. Allerdings könnte man das ohne weiteres verzeihen, wenn die Episode sich nicht derart nach trockenem Schulunterricht anhören würde.
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