Billy Bat #3 (Carlsen Manga)
Wie der amerikanische Comicautor japanischer Abstimmung erfahren hat, basiert seine Figur Billy Bat auf einer jahrtausende alten Schriftrolle. Wer den Anweisungen der schwarzen Fledermaus folgt soll die Kraft bekommen die Welt grausam zu beherrschen. Nach den letzten Ereignissen und aus Furcht um sein Leben reist Ken zurück in die USA, aber nicht ohne vorher noch eine erschreckende Nachricht zu bekommen. Vorher geht es aber zurück in der Zeit, genauer gesagt nach Iga ins Japan des 16. Jahrhunderts. Zur Zeit von Hattori Hanzō schaffte die machtvolle Schriftrolle nämlich ihren Weg von Spanien nach Japan, wo sie in einer Höhle von ein paar jungen Ninja gefunden wird. Einer von ihnen ist Kanbee, der sein ganzes Leben im Glauben lebt einst seine Freunde verraten zu haben und nach vielen Jahren trifft er durch die Kraft der Fledermaus wieder auf seinen alten Freund Gon, mit dem es unweigerlich zum tödlichen Kampf kommen muss.
Naoki Urasawa führt seine Gehirn durch pustende Geschichte auch im dritten Band fort. Dabei wechselt er von den 1950’er Jahren ins 16. Jahrhundert vermischt dabei Historie, Sagen und seine eigene Fiktion wechselt aber auch noch in die Fantasiewelt der Billy Bat Comics und lässt diese auch noch zu allem Überfluss zu einem realen Teil der fiktiven Welt werden. So lässt er immer wieder verschiedene Metaebenen verschmelzen und füttert alles mit echten Hintergrundinfos zu den Epochen und vor allem ihrer politischen Umständen auf.
Hier geht es nicht so chaotisch wie in den beiden ersten Bänden zu, da fast die gesamte Handlung den ganzen Werdegang von Kanbees Ninja Lehre gezeigt wird. Ihn bedrückt scheinbar ein dunkles Geheimnis und auch seine Erwartungen an ihn selbst kann er nicht erfüllen. Dann gerät er in den Strudel um die Suche nach der Fledermaus Schriftrolle. Dadurch bekommen wir viele packend umgesetzte Ninja Gefechte zu sehen und auch abseits des Schwertkampfs wird das Leben eines Ninjas eher historisch richtig, als im Stile billiger Filmchen dargestellt.
Aber auch wenn der Inhalt auf den ersten Blick gradliniger und einfacher erzählt zu sein scheint, muss man doch sehr aufpassen um am Ball zu sein. Es werden doch recht schnell ein paar Charaktere mehr und alles kommt anders al man denkt. Die Figuren sind zudem auch nie wirklich das, was sie vorgeben zu sein. Der Mystery Anteil ist jedenfalls um einiges höher als man zuerst annimmt, aber auf den ersten Blick nicht immer erkennbar.
Die Zeichnungen sehen wieder super aus. Da hat Urasawa mit seinem Kollegen Nagasaki einmal mehr was ganz großes gebastelt. Die Figuren sind leicht karikiert, sehen aber niemals albern aus und Emotionen werden jedes mal gut transportiert. Auch die Action ist temporeich und kann auch schon mal ganz schön blutig und brutal werden. Alle Seiten wurden Stimmungsvoll arrangiert und die Gesichter der Charaktere sind stets ausdrucksstark. Zu kritisieren gibt es hier nichts. Eine durchweg sehr gute Reihe.
8,7 von 10 Adler die Fledermäuse jagen