Flammen über Karthago (1960) [Ascot Elite]
Nach langer Zeit in der Schlacht kehrt das karthagoische Oberhaupt Hiram (José Suárez) wieder zurück in seine Heimat. Dort kann er grad noch verhindern, dass die Römerin Fulvia (Anne Heywood) geopfert wird. Damit macht er sich aber nicht gerade beliebt und schon bald beginnen die Römern den Marsch auf Karthago. Es kommt zur entscheidenden Schlacht um die Stadt, aber es geht um mehr als nur um Macht, denn er muss auch seine geliebte Ophir (Ilaria Occhini) zurückholen, die sich zur Zeit in den Händen des wohlhabenden Tsour (Terence Hill) zu finden ist.
Wie so oft hat man hier viel Geld und Mühen für einen Historienfilm aufgebracht, der nur als Vorwand für eine schnulzige Liebesgeschichte mit ein paar Sandalen, Schwertern und hier und da auch Feuer herhalten. Ein bisschen von diesem Liebesgesäusel wäre ja in Ordnung gewesen, aber leider vergisst man teilweise vollkommen, dass man hier auch noch historische Ereignisse hat, die erzählt werden wollen. Dabei wären die Chancen gar nicht mal so schlecht. Für einen italiensichen Sandalenfilm dieser Zeit sieht das Ergebnis gar nicht ungut aus.
Die Sets sind weitestgehend sehr stimmig geraten und sehen nicht unbedingt günstig aus. Meistens zumindest. Die Kampfszenen werden auch ganz unterhaltsam und flott inszeniert, ohne der Romanze zuliebe zu verklärt an die Sache zu gehen. Außerdem sind noch ein paar von Hirams Wegbegleitern ganz sympathische Gesellen. Trotzdem wird man innerhalb kürzester Recherche zig Filme der selben Machart finden die mehr zu bieten haben. Der Grund warum “Flammen über Karthago” oder “Karthago in Flammen”, wie der Film richtig heißt, dann aber doch mehr als seine verdiente Beachtung bekommt, die dass der reiche Schönling und Weichspülbräutigam Tsour von Terence Hill (Zwei bärenstarke Typen) gespielt wird. Macht den Film zwar keinesfalls besser, lockt aber doch noch eine Handvoll Zuschauer und einige davon Hill Hardcore Fans und der Rest Leute die Anhand des Covers dachten der gute Mario würde eine größere Rolle spielen dürfen.
Handwerklich und darstellerisch ganz okay, insgesamt aber durch einen Plot gestraft, der nur als egal eingestuft werden kann und den Fokus auf eine lahme Liebesgeschichte legt, die weder romantisch noch glaubwürdig rüberkommt.
Genauso wie “Der Mann aus Sizilien”, “Das Leben kennt kein Erbarmen”, “Etappenschweine”, “Abenteuer in der Wüste” und “Der Teufel kennt kein Hallelujah“ ist auch dieser Streifen Teil der “Terence Hill und Bud Spencer Gold Edition“. Die sechs Filme teilen sich den Platz auf zwei Discs, wobei ihr auf den O-Ton oder sonstige Extras verzichten müsst. Dafür gibt es aber ein Wendecover. Dem Bild sieht man sein Alter ganz klar an. Der Ton leiert teilweise sehr unangenehm, rauscht pausenlos, aber wenigstens die deutsche Sycnhronisation ist nicht wirklich schlecht.
5 von 10 hübsche brennende Städte