Freitag, 16. September 2011

Suicide Squad #1 (DC)

Suicide Squad #1 (DC)

Es sieht nicht gut aus für das neue Suicide Squad. Gefangengenommen von unbekannten Mördern werden sie in irgendeinem tiefen dunklen Keller aufs übelste gequält und gefoltert. Da wären Harley Quinn, Savant, King Shark, Black Spider, Deadshot, Voltaic und El Diablo. Ihnen werden zwei Möglichkeiten gelassen: Entweder sie verraten den Plan ihres Teams oder sie müssen sterben. Einer wird diese Tortur nicht überstehen und die anderen werden nicht glauben was wirklich los ist.

1, 2, 3, puuh. Einatmen - Ausatmen. Wohin hab ich bloß mein Wurzelchakra verlegt? Ja ihr merkt schon ich versuche auf verzweifelt versucht wirkende Weise euch zu zeigen wie wahnsinnig stark mich dieser Comic mitgenommen hat. Aber im Ernst, mir fällt es wirklich nicht leicht das gerade gelesene zu bewerten. Meine Meinung ist jetzt schon in Stein gemeißelt daher spule ich vor zum Ende und vergebe:

1,2 von 10 sexistische Fauxpas

So aber ich werde nun noch versuchen zu erklären warum ich so denke. Fangen wir mit dem Reboot der Charaktere an. Harley Quinn war immer eine meiner Lieblingsfiguren des DC Universums. Als Kind bewunderte ich ihre Wahnsinnige Art, sie war für mich wie die Animaniacs kombiniert mit dem Joker, also eines der besten Dinge die ich mir vorstellen konnte. Später fand ich immer mehr gefallen an ihrem Seelenleben. Die Seite von ihr die von der bedingungslosen Liebe zum Joker angetrieben wird, während ein anderer Teil von ihr vom Hass auf ihn am Leben gehalten wird. Viele verschiedene Psychologische Aspekte finden in ihrem Charakter Platz ein Grund warum ich es immer Schade finde wenn sie als nur verrückt dargestellt wird (ähnlich wie bei Deadpool) wie es zuletzt in den abschließenden Ausgaben der Gotham City Sirens geschehen ist. Ein weiterer großer Reiz im wörtlichen Sinne ging von ihrem Kostüm aus. Obwohl sie eine der wenigen weiblichen Comicfiguren ist die so gut wie gar keine Haut zeigt, war sie trotzdem, oder gerade deshalb eine der wohl erotischsten Figuren überhaupt. Die zuletzt genannten Punkte wurden beim Reboot völlig versaut jetzt sieht sie aus wie eine billige Prostituierte und macht einfach fiese Dinge weil sie verrückt ist und am besten ist das wir auch noch auf ihrer Seite sein sollen. Würg.
Deadshot sieht immer noch aus wie während der alten Suicide Squad Geschichten, oder auch den noch nicht ganz so alten Secret Six Heften. Nur der Schnurrbart ist weg, dafür hat er seine Tochter behalten dürfen. Tochter da, gut! Schnurrbart weg, schlecht! Es ist zwar nur ein blödes Detail, aber alles was einen Helden noch optisch vom Einheitsbrei aller anderen unterscheidet ist etwas positives. Denn leider sind Bärte nicht angesagt in Comics, dabei wäre das eine leichte Möglichkeit die Helden etwas zu individualisieren.
Savant ist überhaupt nicht der den man aus Birds of Prey kennt, allerdings ist mir der Charakter nicht wichtig genug als das ich eine Meinung zu seinem neuen Stil hätte.
Dann sind da noch King Shark, der wohl der selbe wie bei den Secret Six ist nun aber den Kopf eines Hammerhais hat und einen Tanga trägt, sieht beides schrecklich albern, bescheuert und dumm aus, aber davon abgesehen ist mir das egal und Black Spider der aussieht wie Black Spider nur klapsiger. Zu guter letzt fehlen noch Voltiac und El Diablo aber die kenn ich überhaupt nicht, aber sympathisch sind sie mir trotzdem nicht. Ich finde es aber lustig das alle im Winter Jäckchen zum überwerfen bekommen was für Harley ganz nett ist nur warum El Diablo, dessen Haut in Flammen steht ein extra Jäckchen brauch sei mal dahingestellt.

Soviel zu den Charakteren. Nun zur Story. Wir sehen über das ganze Heft wie das Squad gefoltert wird, was mich sofort an Hostel erinnert, einen Film den ich aus vollen Herzen hasse. Denn die Gewalt hat keinen Kontext, sie ist nur dazu da zu schocken und dient somit als billiges Stilmittel um Hefte zu verkaufen (das selbe möchte ich übrigens auch über das Redesign von Harley behaupten). Find ich scheiße. Ich bin ja wirklich ein großer Fan von ausufernden unerträglich harten Gewaltszenen in allen Medien, aber mir ist es wichtig das es den Plot weiterführt und das tut sie hier nicht. Suicide Squad war immer ziemlich gewalttätig das liegt in der Natur der Sache und das kann man auch am Namen der Serie erkennen, allerdings hatte das Squad früher auch viel Herz und jede Menge Charme.

Die Figuren stellen sich durch Monologe nach und nach vor, was mit einem Flashback beendet wird. Der füllt dann eine Seite aus, obwohl eigentlich auch ein Satz inner Captationblase gereicht hätte. Zum Beispiel so was wie „Ich habe gegen Batman gekämpft!“ Damit hätte man sich die Seite mit Deadshots Flashback sparen können. Und wenn ich mir das alles anschaue frage ich mich warum ich für diese Helden sein soll, wenn sie doch schlimmer sind als fast alle Villains die mir so einfallen.

Das letzte was ich noch erwähnen möchte sind zwei andere Punkte, dann muss mal Schluss sein da eh niemand soviel lesen möchte. Also es gibt da noch einen kurzen Auftritt von Black Canary. Sie wird leider auch so dargestellt wie es die sabbernend 14jährigen Jungs haben wollen, die anscheinend auch als neue Leser akquiriert werden sollen, aber als Comickünstler darf man auch mal dran denken das es auch erwachsene Leser gibt die auch schon in echt eine nackte Frau gesehen haben und deshalb darauf verzichten können jede Heldin in so gewollt lasziven Posen zu sehen (oder sie lesen Fan Fiction und genauso liest sich der Dreck hier auch). Hey, Black Canary ist eine starke Heldin, wie wäre es also wenn man sie so auch darstellen würde und nicht immer nur ihren Arsch in die Kamera hält?
Der letzte Hammer ist das Redesign von Amanda Waller. Amanda Waller war schon immer eine Figur die bei mir einen krassen Eindruck hinterlassen hat. Egal ob bei den alten Suicide Squad Ausgaben oder der Justice League Cartoon Serie. Eine sehr füllige schwarze Dame, die durch harte Arbeit, Ausdauer und Zielstrebigkeit an wichtige Führungspositionen gekommen ist nun eine wunderschöne schlanke und junge schwarze Frau. Das macht eigentlich alles kaputt was sie so stark gemacht hat. Durch ihr Aussehen hatte sie es schwer das hat sie hart gemacht und somit ist sie zu einer Frau geworden die ohne Superkräfte jemanden wie Batman bloß durch Worte an die Wand spielen konnte. Jetzt würde ich mich nicht mal wundern wenn in den nächsten Issues rauskommen würde das sie sich hochgeschlafen hat…

Suicide Squad ist also nicht nur ein Heft das eine meiner Lieblingsfiguren komplett zerstört hat, sondern auch eine der wenigen schwarzen Frauen. Außerdem verliert das DC Universum damit auch noch eine weitere Figur die nicht aussieht wie alle anderen.
Ach wisst ihr was? Ich gebe dem Schund noch weniger Punkte und auch das nur weil die beteiligten Zeichner offenkundig die Kraft besitzen einen Stift in der Hand zu halten. Bravo!

0,7 von 10 dumme Redesigns