Dienstag, 16. August 2011

The Big Lebowski (1998) [Universal]

The Big Lebowski (1998) [Universal]

Der Dude (eigentlich Jeffrey Lebowski) lebt das Leben so, wie man sein Leben leben sollte. Er hat sein Gras, seine White Russians mit Milch, das Bowling, ein paar komische Freunde und keine Arbeit – paradiesische Verhältnisse also. Aber eines Tages pinkelt man ihm aufgrund einer Namensverwechslung ans Bein, genauer gesagt pinkelt man ihm auf den Teppich. Dann wird der Teppich auch noch geklaut. Der verkackte Teppich hat das scheiß Zimmer erst so richtig gemütlich gemacht! Nicht, dass die Teppichentführung schon reichen würde, um dem Dude den Tag zu versauen, wird er auch noch in die Probleme vom großen, reichen Lebowski mitreingezogen. Und dann sind da auch noch Nihilisten...und Künstler. Erinnert mich an Vietnam. Scheiße, man...ich will bowlen...


Mal ganz ehrlich, wer erwartet, dass ich The Big Lebowski ernsthaft rezensiere? Und wer braucht überhaupt eine Rezension? Das würde ja bedeuten, dass es Menschen gibt, die diesen Film noch nicht gesehen haben – und das ist abwegig.
Man mag über den Humor und die dargestellte Lebensweise denken, was man mag, man kann jedoch nicht bestreiten, dass The Big Lebowski verdammt gut gemacht ist. Der Dude ist sozusagen der Antiheld in Reinform. Nur weil er seinen verkackten Teppich wieder haben möchte, stolpert er von einer schrägen Situation zur nächsten. Die Charaktere, die ihn dabei begleiten bzw. ihm begegnen, sind alle abgedreht und vollkommen überzeichnet, aber wirken dennoch irgendwie liebenswürdig. Große Arbeit leisten dabei John Goodman als Walter, der nicht nur enorm cholerisch ist, sondern auch noch geschiedener Vietnam-Veteran, und Steve Buscemi als äußerst zurückhaltender Donny, bei dem man fast darauf wartet, dass er sich in irgendeiner Szene in Luft auflöst...und es niemanden interessiert. Überraschend annehmbar ist John Turturro, da er ausnahmsweise eine Rolle hat und nicht nur da ist, um zu nerven. Insgesamt ist die Besetzung gespickt mit sehr vielen bekannten Gesichtern, die dann auch noch alle in ihre Rollen passen. Tara Reid z.B. brauchte sich gar nicht anstrengend, da sie einfach sie selbst war. Klug gelöst.
Die Dialoge sind durchgehend erheiternd. Na gut, durch die letzten Filme, die ich so gesehen habe, bin ich eigentlich schon froh, wenn zwei Charaktere für die Dauer von jeweils einem Satz über die gleiche Sache reden. Dennoch kann man aus The Big Lebowski verdammt viele Zitate ziehen bzw. an so gut wie jede Szene springen und man hat etwas zu lachen.

Hm. Jetzt habe ich doch etwas mehr geschrieben, als ich wollte. Naja. Die gerade erschienene Blu-ray wertet The Big Lebowski nochmal ein wenig auf. Die Bild- und Tonqualität ist ohne Aussetzer erstklassig – so wie es bei einer Blu-ray eigentlich sein sollte, aber ja bekanntlich nicht immer ist. Zudem bietet die Disc allerhand Extras, wie z.B. ein Making Of oder einen extra für die DVD-/Blu-ray-Veröffentlichung erstellte Fake-Beitrag über die Restauration verloren gegangener Szenen. Diese sind leider nicht in der hohen Qualität des Hauptfilms, aber immerhin.

9,1 von 10 Nagelbetten