Sonntag, 28. August 2011

Codename: Wildgeese (1984) [Ascot Elite]

Unter dem Kommando von Captain Robert Wesley (Lewis Collins) soll eine Söldnertruppe für die amerikanische Drogenfahndung DEA einen fiesen General ausschalten, der vom Goldenen Dreieck Indochinas aus die Welt mit allerlei Drogen versorgt. Da sein minderjähriger Sohn an einer Überdosis starb, ist die Mission für Captain Wesley vor allem auch eine persönliche Angelegenheit.

Klingt total simpel und austauschbar? Ist es auch. Das ist aber überhaupt kein Problem, bietet der 1984 erschienene und von Erwin C. Dietrich produzierte „Codename: Wildgeese“(Geheimcode: Wildgänse) doch absolut solide Action mit ner ziemlich coolen Darstellerriege.


Zu dieser zählen neben Lewis Collins, Ernest Borgnine, Lee van Cleef und Klaus Kinski vor allem die Creme de la Creme unter den deutschen Synchronsprechern. So schlagen sich neben Manfred Lehmann (Stimme u.a. von Bruce Willis) und Thomas Danneberg (Spricht fast JEDE coole Sau im Actionkino, vor allem aber als Stimme von Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone bekannt) auch Frank Glaubrecht, Wolfgang Pampel und Hartmut Neugebauer durch den Dschungel.
Auch in der deutschen Synchronfassung sprechen sich die Darsteller selbst, was sehr angenehm ist, denn Manfred Lehmann Englisch sprechen zu hören, ist nicht gerade als angenehm zu bezeichnen. Aber trotzdem schön, dass uns Ascot Elite die Möglichkeit gibt, den Film auch in der „Originalfassung“ zu sehen.

Das gilt allerdings nur für den Ton, da die in der „Ultimativen Söldner Collection“ enthaltenen Fassung leider geschnitten ist und das nicht gerade zu knapp. So gibt es hin und wieder kleiner Anschlussfehler, die zwar etwas ärgerlich sind, aber auch nicht zu sehr ins Gewicht fallen, da die Story nun einmal sehr einfach ist. 

Bemerkenswert ist hingegen, dass trotz massiver Schnitte immer noch genügend Action vorhanden ist,so dass man keine fünf Minuten zwischen Schießereien und Explosionen warten muss oder mit Handlung belästigt wird. Besonderes Highlight in diesem Zusammenhang ist eine Szene, in der Wesley mit der befreiten Reporterin Kathy (Mimsy Farmer) gerade im Begriff ist ein ernstes Gespräch zu führen, als aus dem Gebüsch ein Killerkommando springt, das erstmal weggemüllert werden muss. Das Gespräch wird übrigens zu keinem Zeitpunkt fortgesetzt.

Es ist schon beeindruckend zu sehen, wie Regisseur Antonio Margheriti (hier unter dem Namen Anthony M. Dawson) aus nem vergleichsweise kleinen Budget einen durchaus ansehbaren Film gezaubert hat, der natürlich immer seinen B-Movie Charakter beibehält, aber visuell doch einiges hermacht (Ich sage nur „Hubschrauber mit Flammenwerfer!“)

Die schauspielerischen Leistungen reichen von „hölzern“ (hier sei vor allem aus Lewis Collins erwähnt) über solide (der größte Teil der Darsteller, vor allem aber Lee van Cleef und Ernest Borgnine) bis hin zu „verdammt coole Sau“ (Thomas Danneberg).

Auch der Soundtrack konnte mich mit seinen, vor 80er Synthies nur so triefenden, Klängen ebenfalls überzeugen. Nicht, dass er der totale Hammer wäre, aber er trägt viel zum Flair des Films bei. Gut, dass man sich den gesondert auf der DVD auch anhören kann, womit wir auch zu den Extras kommen. Die sind ebenfalls als solide zu bezeichnen und vor allem die Interviews bieten jede Menge Spaß (Ach Klaus Kinski Interviews sind doch immer wieder schön). Dazu gibt es noch n Biographien zu lesen, sowie ein kleines DVD Spiel, bei dem man mit der Fernbedienung Fieslinge im Dschungel abknallen muss.

Die zweite DVD der „ultimativen Söldner Collection“ kommt nicht ganz an den Genreklassiker „Die Wildgänse kommen“ heran, bietet aber durchaus solide Actionkost. Mir jedenfalls hat er Spaß gemacht.

6,9 von 10 sich selbst synchronisierende Synchronsprecher