Swamp Devil (2008) [I-ON New Media]
Melanie wurde mit 12 Jahren von ihrem Vater weggeschickt, nachdem ihre Mutter auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen ist. Nun, ausgewachsen, bekommt sie einen Anruf aus ihrem Heimatdörfchen – von einem alten Schulfreund, an den sie sich kaum erinnern kann. Ihr Vater liegt im Sterben. Familie ist Familie und so macht sich Melanie auf den Weg. Im Dorf angekommen, stellt sie schnell fest, dass ihr Vater zwar Grund zur Besorgnis ist, allerdings nicht aufgrund seines akuten körperlichen Zustands. Er wird wegen Mordes gesucht und versteckt sich seit geraumer Zeit im Sumpf. Dort gehen jedoch Dinge vor, die sich der menschlichen Vorstellungskraft entziehen...
Swamp debil
Swamp debil
ganz debil!
Swamp Devil ist kein Tierhorror, ist kein Monsterhorror, es ist ein Mystery-Gestrüpphorror! Ich kann wirklich verstehen, wenn Menschen mehrere Anläufe für diesen Film brauchen. Die erste dreiviertel Stunde hält wirklich kaum bis gar keine Entwicklungen bereit und strotzt nur so vor Momenten, in denen man in größerer Runde ein lustiges Rätselraten veranstalten könnte, was die einzelnen Gesichtsausdrücke der Schauspieler ausdrücken sollen. Das kann kurzzeitig belustigen, ist auf die Dauer aber eher nervig.
Die Story ist eigentlich ganz ok gestrickt, weiß man doch vorerst wirklich nicht, wohin die Reise gehen soll. Jedoch springt das irgendwann in vorhersehbare Bahnen, so dass man versucht, sich durch die grundsoliden Effekte unterhalten zu lassen.
Inhaltlich bemerkenswert ist, dass hier Hass, Folter und Selbstjustiz bzw. das gute alte Aug-um-Aug-Prinzip mal ein wenig kritisiert werden. Das Gebüsch ist nämlich nur entstanden, da es mal vorher ein Vergewaltiger und Mörder war, der von wütenden Polizisten für ein Geständnis gefoltert und dann zu Tode geprügelt wurde. Fragt mich nicht, wie man von einem toten Vergewaltiger zu einer wandelnden Hecke wird! Bei dem einzigen Überlebenden Polizisten (Melanies Vater) führen die Umstände zu einem kurzen Moment der Erkenntnis, dass man damals definitiv falsch gehandelt hat – um im Anschluss wieder auf die Jagd nach diesem bösartigen ES zu gehen. Naja. Ein Versuch war es zumindest wert.
Für Trashliebhaber sei die 58. Minute als Anspieltipp erwähnt. Hier werden zeitgleich die schlechteste schauspielerische Leistung und der lächerlichste „Effekt“ in einer Szene verbraten. Eine Polizistin findet die Puppe...ähm...Leiche ihres Kollegen in einem Tümpel, was zu einer vollkommenen aber durchaus knuffigen Eskalation ihres Verhaltens führt.
Die DVD kommt leider nur mit einer kleinen Trailershow, unter anderem auch zu Sea Beast.
4,2 von 10 Ritter von „Ni“