Samstag, 27. August 2011

Die drei FrageLeichen - 5 - Hin und nicht zurück (GlortVerlag)

Im ersten Teil der Doppelfolge von “Die drei FrageLeichen – Hin und nicht zurück” verschlägt es die drei Zombies auf ein Spukschloss in der Eifel. Hier finden sie den Ring des unheimlichen Drachens. Auf dem Ring steht ein schweres Rätsel, das sie zum legendären Schatz führen soll. Zusammen mit dem kauzigen Schlossbesitzer Hildeski von Osselbrandt und ihrer Pilotin machen sich die drei an die Arbeit das Rätsel zu lösen.

Kleine Studios, Indie Labels und Produktionen mit kleinem Budget sind bei uns immer willkommen, denn auch (oder grade) fern ab vom Mainstreammassengeschäft gibt es so manches Juwel zu entdecken. Auch die Jungs und Mädels vom GlortVerlag versuchen sich mit der mittlerweile fünften Folge ihrer Reihe die drei FrageLeichen einen Namen als Hörspielsatire zu machen. Als eine Mischung aus den drei Fragezeichen und Herr der Ringe beschreiben sie sich selbst und schießen damit selbst bei der schlechten Qualität der derzeitigen Folgen der Europa-Helden, den Vogel ab.
Die Mischung der Tolkienerzählung mit den gängigen Klischees über drei ermittelnde Jugendlich ist eine durchaus kreative Idee und bietet Spielraum für so mache Gags, die allerdings nicht wirklich zünden wollen. Die drei Jungs bergen nach einem Flugzeugabsturz eine verletzte junge Frau aus den Trümmern doch auf dem Weg zurück in die Zivilisation, stoßen sie auf ein mysteriöses Spukschloss und werden über eine Reihe von Rätseln auf die Spur ins Abenteuer gelenkt.

Wo soll ich anfangen, nun die Musik ist gelungen und untermalt stimmungsvoll die Atmosphäre einer Mischung aus Realität und Fantasie. Die Geschichte kann einem allerdings keine Sympathie abgewinnen ist sie doch eher Mittel zum Zweck für eine Reihe von Witzen zu deren Humorgehalt ich später noch kommen werde. Das Hörspiel ist hörbar bemüht, Stimmung aufzubauen und stellenweise gelingt dies, ob der annehmbaren Tontechnik auch kann das Niveau aber nicht halten, da die Sprecher trotz Laienbonus teilweise einfach zu monoton und undynamisch klingen.
Über eine mäßige Story und laienhafte Sprecher könnte ich aber gern hinweg sehen, wenn die Satire ihre wichtigste Karte ausspielt nämlich den Humor. Doch was wir von der Seite geboten bekommen lässt sich wohlwollend mit einem ‚Fail‘ bezeichnen. Witze die auf Beleidigung, Frauenfeindlichkeit oder dem Bezug auf männliche Geschlechtsteile basieren können mich nicht mal zum Schmunzeln bringen und regen eher zum Fremdschämen an. Was mich allerdings verwundert ist, dass den Machern wohl zur Hälfte eingefallen zu sein scheint, dass man ja auch eine Geschichte erzählen könnte und so gerät der abschließende Part deutlich zu ernst aber leider dennoch eher nicht unterhaltsam.

Man muss dem Hörspiel lassen, dass es sich Mühe gibt und auch die werkstreue zur Tolkienvorlage mit vielen Anspielungen und Zitaten ist sicher liebevoll gemeint, wird aber vom Gesamtbild und den teils unterirdischen Witzen und dummen Dialogen in den Schatten gestellt.


2.5 von 10 grauenerregende Humorversuche

Wenn ihr euch selbst von der Qualität dieses Hörspielsüberzeugen wollt könnt ihr es kostenlos beim Verlag unter folgendem Link herunterladen.

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