Freitag, 19. August 2011

Die Wildgänse kommen (1978) [Ascot Elite]

Colonel Allen Faulkner (Richard Burton) wird von Bankier Matherson (Stewart Granger) beauftragt den entführten Präsidenten von Zembala (braucht ihr nicht zu kennen, ist eh frei erfunden) Julius Limbani (Winston Ntschona) zu befreien. Dafür stellt Faulkner gemeinsam mit seinen alten Kameraden Shawn Fynn (Roger Moore) und Rafer Janders (Richard Harris) eine 50 köpfige Söldnertruppe zusammen, die nach ein paar Tagen Training gen Afrika aufbricht. Nach der gelungen Rettung des Präsidenten müssen sie jedoch feststellen, dass Matherson sie hintergangen hat und nicht daran denkt, sie aus dem Gefahrengebiet wieder abzuholen. Auf sich alleine gestellt und mit einer zembalischen Elitetruppe im Nacken, versuchen die Söldner einen Weg nach Hause zu finden.

Ein Söldnerfilm, der als einer der besten seiner Art gilt? Neu remastered mit jeder Menge Bonuskrams auf der DVD? Und zusätzlich noch James Bond und Dumbledore in wichtigen Rollen? Keine Frage, der Film muss geguckt werden!

Echte Männer rauchen Zigarren!
Und es hat sich auch sehr gelohnt. Der Film weiß durchaus zu unterhalten und bietet jede Menge Action und sinnfreies Gelaber. 
Klar kann man dem Film vorwerfen, dass er die Möglichkeit einen Kommentar zur afrikanischen Politik in den 1970er Jahren abzugeben, zugunsten eines actionreichen Männerfilms verschenkt hat. Hier und da lassen sich zwar noch Hinweise für einen politisch-sozialen Hintergrund finden, allerdings ist vieles davon wohl dem Schnitt zu Opfer gefallen und das was übrig geblieben ist, wirkt ein wenig halbgar. Als Actionfilm mit einigen dramatischen Momenten funktioniert er aber ziemlich gut. Die Geschichte ist simpel, ohne jedoch vollkommen stupide zu sein. Man darf allerdings auch nicht vergessen, dass es sich sich hier um einen Action/Kriegsfilm handelt, weshalb storytechnisch einige Abstriche gemacht werden müssen. Besonders gut gefallen hat mir die Geschichte um Rafers und seinem Sohn, die einen schon ziemlich traurig machen kann. Die Geschichte um den rassistischen Peter Coetze (Hardy Krüger) und Limbani hätte meiner Meinung nach noch etwas stärker ausfallen können. Da wurde einiges Potenzial verschenkt.
Auch die Charaktere sind klar gezeichnet, hier und da ein wenig überzogen vielleicht, aber auch nicht zu stark. (Mit Ausnahme von „Tante“ Witty vielleicht, dem einzigen Schwulen der Truppe, gegen den jede Karikatur eines Homosexuellen, zurückhaltend wirkt)
Die schauspielerischen Leistungen gehen allesamt wirklich in Ordnung und es gibt nur wenige Ausreißer.
Irritierend fand ich hingegen einige Musikstücke, die klangen, als wären sie eigentlich für ne Komödie gedacht gewesen, aber vom Studiopraktikanten verwechselt worden.

"Haste 'n Problem,Kleiner?"
 Das Bonusmaterial der Special Edition ist auch ziemlich gut gelungen. Neben einem Audiokommentar finden sich noch ein Making Of, sowie die Dokumentationen „Der Privatkrieg der Hollydwood-Stars“ und „The Last of the Gentleman Producers“. Zusätzlich ist noch ein kleines Feature über die Restauration des Fims zu sehen. Wie ich gelesen habe waren auf einer früheren Version, die bei e-m-s erschienen ist, zusätzlich noch die Super-8 Fassung, sowie ein Radiointerview mit den Hauptdarstellern enthalten. Diese Features fehlen hier zwar, aber auch  so kann mich das Bonusmaterial überzeugen.

Erschienen ist der Film bei Ascot Elite als Doppel DVD, die ihrerseits auch Teil der „Ultimativen Söldnercollection“-Box ist. Deren drei verbleibende Filme „Der Commander“, „Codename Leopard“ und „Geheimcode:Wildgänse“, ich in den nächsten Tagen auch noch besprechen werde.

7 von 10 Armbrustbolzen mit Zyankali-Kopf