Sonntag, 7. August 2011

Deus Ex - Der Icarus Effekt (Panini)

Das Jahr 2027: Die Nano-Kybernetik steht kurz vor dem Durchburch und soll innerhalb kürzester Frist die engen Grenzen der menschlichen Entwicklung niederreißen. Ein skrupelloser Konzern setzt alles daran, seine Vormachtstellung über den Planeten nicht zu verlieren und hat dabei die Rechnung ohne zwei unbequeme Individuen gemacht.
Secret Service Agentin Anna Kelso wurde vom Dienst suspendiert, weil sie Nachforschungen zu einer Schießerei anstellte, bei der ihr Partner ums Leben kam. Die Antworten, die sie dabei fand, bringen sie nun selbst ins Fadenkreuz.
Der Ehemalige SAS-Offizier Ben Saxon hat seine Uniform mit dem Outfit einer undurchsichtigen Söldnertruppe getauscht, deren vordergründig noble Ziele allerdings mit nichts im Einklang stehen, woran Saxon glaubt. Kelso und Saxon befinden sich schon längst auf Kollisionskurs mit der wahrscheinlich mächtigsten und gefährlichsten Organisation seit Menschengedenken und ihr Schicksal ist nun eng mit dem der gesamten Menschheit verknüpft.


Der Roman basiert auf dem von Square Enix entwickelten Spiel Deus Ex: Human Revolution, welches erst am 26. August hier zu Lande in die Läden kommen wird und der bereits dritte Teil der bekannten Schleich-Action-Rollenspiel Mischung von Designerlegende Warren Spektor ist.
Der Roman bedient sich dessen in einer Nahen Zukunft spielenden, düsteren Setting in einer Welt aus Glas und Stahl in der Technik den Menschen immer mehr zu beherrschen droht. Geschrieben wurde das Ganze von einem Veteranen der verschriftlichten Medien. James Swallow. Der gebürtige Brite schrieb neben Scripten für Spiele und Hörspiele auch Romane zu Serien wie Doctor Who, Star Trek oder Stargate und hat somit mehr als einmal bewiesen, dass ihm die Ausgestaltung solcher Science-Fiction Welten durchaus liegt.
Man merkt es diesem Roman zu gegebener Maßen an, dass der Autor sich gut in ein Universum hineinversetzen und die Welt mit treffenden und ausschmückenden Beschreibungen im Kopf der Leser zu gestalten weiß. Ich kenne es zwar aus eigener Erfahrung, dass solche beschreibenden Elemente nicht jedem zu sagen, so ist mancher schnell gelangweilt, doch ufert dies nie aus und bewegt sich im richtigen Verhältnis zwischen eigener und fremd Vorstellungskraft.
Die Aufteilung des Buches in den Weg der beiden unterschiedlichen Personen hat mir sehr gut gefallen, da sie zum einen großen Handlungspielraum bietet zum anderen aber auch den Leser bei der Stange hält, weil die Charaktere immer phasenweise wechseln und so nie Langeweile entsteht. Außerdem vertieft der unterschiedliche Blickwinkel, auf die Ereignisse in der Welt das Gefühl für das Universum in dem die Handlung stattfindet.
Alles in allem ein postmoderner Science-Fiction Roman der in Sachen Spannung und Unterhaltung auf jeden Fall mit den Spielen mit halten kann.

8.4 von 10 kybernetischen Modifikationen