Neue Fälle für Sherlock Holmes aus dem Hause Lagato. Mal sehen, ob die Auswahl der Fälle überzeugen kann:
CD 1 Das grüne Diadem
Alexander Holder, Teilhaber der Privatbank Holder & Stevenson, sucht vollkommen aufgelöst die Baker Street 221 b auf. Grund: Ein prominenter Kunde der Bank hatte ihn um ein Darlehen ersucht und ihm als Sicherheit ein Diadem mit 39 Beryllsteinen überlassen. Dieses Diadem nahm Holder mit nach Hause, da er dem Banktresor misstraute. Später in der Nacht erwischte er seinen Sohn Arthur, der zuvor vergeblich versucht hatte sich 200 Pfund von seinem Vater zu leihen, mit dem Diadem in der Hand, von dem eine goldene Ecke und drei Steine fehlten. Da Arthur jede Auskunft verweigert und eine Hausdurchsuchung ergebnislos verlief, wendet sich Holder nun an Sherlock Holmes.
CD 2 Die fünf Orangenkerne
Der junge John Openshaw erhält einen Brief mit fünf Orangenkernen. In panischer Angst wendet er sich an Holmes und Watson, denn sein Onkel sowie sein Vater sind kurze Zeit nach dem Erhalt ebensolcher Briefe ums Leben gekommen. Holmes nimmt sich des Falles an, kann aber seine Sorge nicht verbergen, dass Openshaw möglicherweise schon zu lange gezögert hat.
Mit zwei weiteren Fällen führt Lagato seine Sherlock Holmes Reihe weiter.
„Das grüne Diadem“ ist an und für sich ein recht konventioneller Fall für Holmes. Was aber nicht heißt, dass er langweilig oder zu vorhersehbar wäre. Hier wird gute, alte Detektivarbeit betrieben und um den Fall endgültig zu lösen muss Sherlock Holmes sich auch in eine Verkleidung schmeißen. Besonders schön ist die Tatsache, dass es mehrere Verdächtige gibt und man als Hörer rätseln kann, wer der Täter ist. Besonders häufig passiert es bei Sherlock Homes ja nicht, dass man die Möglichkeit hat selbst Ermittler zu spielen. Wie bereits gesagt, besonders originell mag die Geschichte zwar nicht sein, wird aber durch den Miträtsel-Faktor um einiges aufgewertet.
„Die fünf Orangenkerne“ ist für mich hier jedoch der klare Sieger. Die Geschichte ist wesentlich düsterer. Zwar wird auch hier, wie bei vielen Holmes Geschichten viel über der Schilderung des Auftraggebers erzählt, allerdings nimmt die Geschichte dann doch noch ne Wendung und wir können Holmes und Watson bei den Ermittlungen beiwohnen, anstatt sich alles in einer Zusammenfassung anhören zu müssen, zumindest teilweise. Auch das Ende hinterlässt irgendwie einen etwas bitteren Beigeschmack, was den Charakter der Geschichte noch unterstreicht.
Nach wie vor bin ich kein besonders großer Fan von Olaf Pesslers Stimme, aber wie ich bereits in meinem letzten Review erwähnte, konnte ich mich mittlerweile ganz gut damit anfreunden. Was also die Produktion angeht ist alles wie gehabt.
Aufgrund der Auswahl der Fälle, die beide durchaus überzeugen konnten gibt’s von mir
7,3 von 10 Orangenkernen