Saeculum (Jumbo)
Auf einem Mittelaltermarkt kommt der 20-jährige Medizinstudent Bastian der L.A.R.P.ein Sandra näher. Sie verbringen den Tag miteinander und am Ende lädt sie ihn zu ihrem nächsten Spiel ein. Fünf tagelang soll es in den Wald zu einer alten Burgruine gehen und das alles ohne Genehmigung. Die Perfekte Chance für Bastian aus seinem unglücklichen, normalen Leben auszubrechen und seinem herrschsüchtigen Vater endlich zu entkommen. Was so schön werden sollte steht von Anfang an unter einem schlechten Stern. Zuerst geraten sie in ein Gewitter noch bevor sie ihr Lager aufgeschlagen haben. Alles durchnässt und schon in der ersten Nacht verschwindet einer von ihnen. Ein anderer Mitspieler wird krank und ein Amulett wird gestohlen. Was geht bloß in diesem Wald vor sich? Ist an dem Fluch etwas dran? Und warum ist Sandra plötzlich so abweisend. Eins ist klar ein Spaß wird die Woche in der Natur nicht und schon bald muss er feststellen das die Gruppe mehr als nur ein dunkles Geheimnis hat.
Saeculum ist ein äußerst gelungener Thriller von Ursula Poznanski. Eigentlich fiel mir das Hörbuch nur auf da es um Rollenspieler geht und das ja auch gerne mal ein Thema ist das hier öfter vorkommt. Daher habe ich auch mit etwas typischen gerechnet. Teens gehen L.A.R.P.en und stolpern dabei über einen Fluch, doch am Ende stellt sich alles als logisch erklärbar heraus. So einfach ist es dann letztendlich doch nicht. Man erfährt bald das die Jugendlichen ihre Gründe haben sich in die Vergangenheit zu flüchten, nämlich um vor ihrer eigenen Vergangenheit zu fliehen. Es verbindet sie doch mehr als man vermutet und bis zum Ende muss man einige Wendungen überstehen, die aber immer Hand und Fuß haben und nicht nur aus dem Hut gezaubert werden um den Hörer zu verwirren. Die Story funktioniert wirklich gut und die Spannung baut sich zuerst sehr gemächlich auf, dafür bleibt die Bedrohung bis zum Ende hin konstant. Bin wirklich sehr positiv überrascht.
Bei einer Laufzeit von knapp über 6 Stunden sollte der Vorleser gut gewählt sein und die verschiedenen Situationen mit seiner Stimme greifbar machen können. Da ich Aleksandar Radenkovic noch nicht kannte war ich gespannt und auch er konnte mich schnell positiv überraschen. In den ersten Minuten war ich noch nicht sonderlich begeistert aber mit jeder Minute stellte ich mehr fest das er seinen Job versteht und immer besser wurde. Schon bald konnte man durch seine Betonung allein alle Figuren auseinander halten. Etwas erinnert seine Stimme mich an Marc-Uwe Kling, was ja nicht gerade negativ ist, nur eben ernster. Ein ganz kleiner Kritikpunkt ist das er manchmal, zwar nur selten, übers Ziel hinaus schießt und sich mit den verschiedenen Charakteren zu sehr ins Zeug legt, was etwas zu doll rüberkommt.
5 Cds spannende Unterhaltung, mich konnte es begeistern.
8,3 von 10 Medikamente