Bigfoot (2012)
Harley Anderson (Danny Bonaduce) ist gefeierter Radiomoderator – zwar hauptsächlich von sich selbst, aber immerhin. Der kleine Mann mit der prägnanten Stimme möchte ein Festival zum Gedenken an die glorreichen Achtziger veranstalten. Dass er sich dafür ein kleines Städtchen in der Nähe des Mount Rushmore National Memorials im Winter ausgesucht hat, ist vielleicht keine sonderlich durchdachte Wahl, aber das interessiert ihn reichlich wenig – schließlich hat er Alice Cooper (Alice Cooper) für das Festival gewinnen können. Die Sheriffs vor Ort, Walt Henderson (Bruce Davison) und Becky Alvarez (Sherilyn Fenn), sind allerdings nicht begeistert. Auch der Umweltaktivist Simon Quint (Barry Williams) und sein Harem aus jungen Damen mit großen Herzen finden es nicht so genial, dass die Natur für die imposante Veranstaltung weichen muss. Die gemeinsame musikalische Vergangenheit von Anderson und Quint macht den Konflikt nicht leichter zu lösen. Zumal ein ganz besonderer und bisher unentdeckter Bewohner des Waldes noch ein Wörtchen mitzureden hat...
Da hat The Asylum wieder ordentlich Krümel zusammengekehrt und will uns das als Film verkaufen. Unter der Regie George Hendersons streiten sich Danny Partridge und Greg Brady und bekämpfen mit Hilfe von Audrey Horne Bigfoot – und Alice Cooper ist auch irgendwie dabei. Eigentlich hört sich das ja auch nicht schlecht an. Einen gewissen Witz kann man dem nicht abstreiten. Leider muss das aber auch genügen, denn der Film hat bis auf viel animierten Bigfoot sehr wenig zu bieten.
Die Geschichte konzentriert sich hauptsächlich auf den Konflikt zwischen Anderson und Quint, welchen man mit gutem Willen vielleicht als Konflikt zwischen Profitgier und Nachhaltigkeit sehen kann. Aber mit solchen Gedanken sollte man sich bei diesem Film nicht lange aufhalten. Auch nicht mit der Logik, mit der die Charaktere handeln, denn diese entzieht sich oftmals dem gesunden Verstand.
Der Humor im Film ist oft sehr gezwungen und verläuft sich trotz stetiger Bemühungen immer wieder in sehr kraftlosen, lahmen Szenen. Sogar der Auftritt Alice Coopers verpufft einfach so. Danach würde ich nicht auf die Knie fallen und meine Unwürdigkeit beteuern. Schade eigentlich, denn die Verbindung aus Alice Cooper und Bigfoot hörte sich nach einer ordentlichen Portion Spaß an.
Dafür wird sich immerhin nicht mit Bigfoot zurückgehalten. Dieser ist zwar nur ein strubbeliger riesengroßer Gorilla, der Genuss daraus zieht, Menschen den Kopf abzubeißen, aber zumindest lockern die Szenen den sonst drögen Film etwas auf. Die Animationen werden zumindest gefühlt mit der Zeit schlechter und münden in einem Finale, das sogar für Asylum/Syfy-Verhältnisse schlecht ist.
Bigfoot lebt nicht wirklich auf großem Fuß und wird auch bei den wenigsten Zuschauern Spuren hinterlassen.
3,8 von 10 TV-Boxkämpfe