Mittwoch, 6. Februar 2013

The Guardian Legend (NES)

The Guardian Legend (NES)

Naju ist ein riesiges, Planeten ähnliches Objekt im All, dass sich langsam aber sicher der Erde nähert. Auf diesem Planetoiden leben fünf verschiedene Stämme von merkwürdigen Wesen, die alles versuchen um die Sicherheitstore zu beschützen. Denn nur so können sie verhindern das der Selbstzerstörungsmechanismus aktiviert wird. In diesem Genre-Mix aus Shoot‘em Up, Action Adventure und Rollenspiel aus dem Jahre 1988 übernehmt ihr die Kontrolle über die Transformatoide Miria, die sowohl in ihrer Menschlichen Form die Oberfläche im Zelda Stil und in ihrer Raumschiff Form die Luft über Naju unsicher macht. Ein Areal nach dem Anderen und dazwischen immer wieder eine Flugmission müsst ihr meistern um den Planeten zu zerstören und die Erde zu retten.

Story:

Kommt nicht so richtig zum tragen. Es gibt ein kleines recht hübsch animiertes Intro und danach erklärt euch nur das Computersystem was ihr tun sollt, danach hilft der Computer euch dabei die Rätsel der einzelnen Flugkorridore zu lösen, denn in Flugstages, kommt ihr nur wenn ihr sein jeweiliges Geheimnis lüftet. Also eher keine super Story aber es funktioniert.

Gameplay:

Ist ja aber auch egal wie die Story ist, wenn das Gameplay so ausgeklügelt ist wie hier. Ihr wechselt wie schong gesagt immer wieder zwischen Zelda ähnlich Adventure Arealen und Shoot‘em Up Stages. Im Adventure Partballert ihr euch mit eurer Laserkanone durch Horden von Alienspinnen, Molusken, fiesen Kuben und anderem Weltraum Gesocks. Ihr durchkemmt die Gegend nach Power Ups, Korridoren, Shops und dem Tip der euch zur nächsten Flugstage bringt. Dabei müsst ihr immer darauf achten eure Lebensanzeige und euren Chipbeutel gefüllt zu halten. Durch Power Ups und durch die Shops gelangt ihr zu neuen Sekundärwaffen und einer größeren Energieanzeige oder einen dickeren Beutel. Die Chips sind nicht nur dazu da einkaufen zu gehen, sondern sie dienen auch als Munition für eure Sekundärwaffen. Gleichzeitig wird aber auch eure Standartwaffe schwächer wenn ihr weniger Chips habt. Die Starken Waffen sind also nur mit Vorsicht einzusetzen. Noch etwas mehr spieltiefe kommt durch kleinere Zwischenbosse während der Adventure Phasen und dadurch, dass ihr auch eure Angriffskraft und eure Abwehr Leveln könnt, genauso wie jede einzelne Waffe. Ganz schön komplex also für ein Spiel aus dem Jahre 1988.

Wie schon im ersten Teil, Guardic (1986 MSX) gibt es hier auch Shoot‘em Up Stages. Hier zieht der Schwierigkeitsgrad manchmal ein wenig an. Unfair wird es dabei aber nie und mit ein wenig Training und der richtigen Sekundärwaffe sollte es keine Probleme geben. Cool ist das man die selben Sekundärwaffen hat, wie auch in den Bodenmissionen, nur das die Waffen in der Luft andere Vor- und Nachteile haben. Die richtig dicken Bossgegner warten hier auf euch und können auch mal mehrere Versuche in Anspruch nehmen. Es gibt auch die Möglichkeit alle Fluglevel am Stück zu spielen, dafür müsst ihr nur das Passwort TGL eingeben.

Apropos Passwort. Euer aktuelles Passwort könnt ihr immer bei einem der dicken blauen Bewohner des Planeten erhalten, die an allen Checkpoints auf euch warten. Da auch die Punktzahl und alle anderen Daten eures Equipments im Passwort erhalten sind, ist dieses recht lang geraten und ihr müsst zudem noch auf Groß- und Kleinschreibung achten. Praktisch ist aber die Funktion des Passwortchecks, durch die ihr schauen könnt, ob ihr auch alles richtig abgeschrieben habt. Damit ihr euch nie verlauft, was aber trotzdem passieren wird, bekommt ihr eine übersichtlich Karte, die nur durch die Kennzeichnung von Ausgängen noch besser wäre, zur zusätzlichen Orientierung, werden euch auch immer eure Koordinaten angezeigt. Rundum also ein mehr als gelungenes Spiel, das von Beginn an fesselt und durchgehend begeistern kann. Einziger Kritikpunkt ist, dass wir ohne Anleitung zu Beginn ein wenig orientierungslos waren.

Grafik:

Die Grafik ist in allen Belangen ordentlich. Jede Stage hat ein komplett eigenes Design. Gerade noch kämpft ihr in einem Darm gegen einen Augen spuckenden Dämon, kurz darauf findet ihr euch im Urwald wieder und wehr euch gegen wollüstige Samen. Ach dabei sollte ich vielleicht erwähnen, dass das Spiel voll mit phallischen Objekten und anderem zweideutigen Gedöns. Die Farben sind schön kräftig, die Feinde sind cool gestaltet und haben alle ein paar kleine Animationen. Bei den Flugleveln überzeugt wie hoch das Tempo manchmal ist ohne zu ruckeln, selbst wenn alles voll mit Projektilen und hässlichen Viechern ist. Bei den Bossgegnern hat man sich richtig ins Zeug gelegt und fiese Klopper erdacht. Ein kleines Manko ist das gelegentliche flackern beim fliegen und ein paar der Farbkombinationen sind nicht unbedingt die hübschesten.

Sound:

Wie episch kann ein 8-bit Soundchip sein? SOOOOOOO sehr! Der Soundtrack von Miyamoto Shant ist einfach groß und hat viele echt gute Songs zu bieten, die nie langweilig werden. Auch bis heute sind die Songs bei Fans bekannt und beliebt und werden immer noch gecovert und gemixt. Kein Wunder da man bei jedem Song bock darauf bekommt das All unsicher zu machen und Scheiße in die Luft zu jagen. Grandios!

Verfügbarkeit:

Das Game ist nicht wirklich selten, aber relativ unbekannt, die meisten Sammler haben es schon und die nachfrage ist ziemlich gering, daher könnt ihr es locker für 10€ bekommen, wenn ihr auf die OVP verzichtet, aber auch komplett müsst ihr nicht viel mehr hinblättern, wenn ihr etwas Geduld habt. Es gibt also keine Entschuldigung dafür diesen fantastischen Titel nicht zu besitzen.

Fazit:

The Guardian Legend ist krass! Einfach rundum gelungen und eins der besten 8-bit Spiele überhaupt. Eigentlich bekommt ihr zwei Spiele in einem und durch das komplexe Level System für eure Ausrüstung und die verschiedenen Rätsel und großen Areale hat das Game eine Spieltiefe, von der die meisten Spiele der damaligen Zeit nur träumen können.

9 von 10 blaue Aliens, die mit Lolo unter einer Decke stecken