The Rocketeer (Cross Cult)
Showpilot und etwas tölpelig ist Cliff Secord. Sein Job wirft nicht mehr viel ab und abgesehen vom Rumlungern im Bulldog Café hat sein Leben nur selten Höhepunkte. Der einzige wirklich Höhepunkt ist seine Freundin Betty. Doch auch mit ihr gibt es Ärger. Scheinbar ist sie davon genervt das er keine Kohle nach Hause bringt und außerdem trifft sie sich öfter mit einem anderen Typen. Das sie mit dem auch immer wieder „künstlerische“ Fotos macht, stimmt ihn auch nicht glücklicher. Er merkt wie ihm die Felle wegschwimmen und so kommt es ihm gerade recht das ihm ein Prototyp eines Jetpacks der amerikanischen Regierung in den Schoß fällt. Durch die Hilfe dieses Raketen Rucksacks wird er zum Rocketeer einem wenig strahlenden Helden der Leuten auch mal aus der Patsche hilft, meistens aber lediglich auf der Flucht vor dem FBI und Nazi Agenten ist.
Anfang der Achtziger erschuf der begnadete Pin-up Künstler Dave Stevens seinen Rocketeer in Ehrerbietung an die alten Movie Seriels der Siebziger und Pulp Geschichten im allgemeinen. Erst erschienen die Abenteuer des Rocketeers als Back Up, später dann im eigenen Heft. 2010 hat Cross Cult die gesammelte Serie in der neukolorierten Fassung von Laura Martin (Ich bin Legion) mit Bonusmaterial im A4 Format herausgebracht.
Stevens Talent im Erzählen von Geschichten ist nicht schlecht aber begrenzt. Ich vergleiche ihn da gerne mit Frank Cho, der zeichnet auch gerne hübsche Damen und liefert Pin-ups ab die wahnsinnig toll aussehen. Neben University Freaks hat er aber nichts herausgebracht was auch inhaltlich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Genauso geht es Dave Stevens der ebenfalls ein Pin-up Meister ist, außer Rocketeer hat aber auch er inhaltlich nie etwas großartig geschaffen. Und auch Rocketeer funktioniert nur weil es so schön pulpig ist und daher gar keinen großartigen Plot vorweisen muss. Cliff ist sympathisch, auch als Rocketeer sorgt er für coole Action und sein Kumpel Peev und Freundin Betty sind auch äußerst amüsante Charaktere. Der Plot selbst kommt ohne große Überraschungen aus, verkörpert aber das Pulpfeeling auf sehr gekonnte Weise.
Noch pulpiger (bemerkt eigentlich jemand das die meisten Wörter die ich benutze gar nicht wirklich existieren?) wird’s aber beim Artwork an dem es wirklich nichts zu meckern gibt. Und dank der erneuerten Farbgebung durch Laura Martin erstrahlt der Rocketeer auch im neuen Glanz, wirklich toll geworden.
Als Extra darf man noch die Original Cover bestaunen und zudem gibt es wie bei Cross Cult gewohnt einen sehr guten Redaktionellen Teil über Dave Stevens und die Entstehung von Rocketeer.
8 von 10 Kopfruder