Roland, Ritter ungestüm #2 (Cross Cult)
Der zweite Roland, Ritter ungestüm Sammelband von Cross Cult beinhaltet die Alben 4-6 „Das Nebelhorn“, „Die heilige Harfe“ und „Das Grheimnis des König Artus“.
Roland kehrt zurück an König Artus Hof. Doch womit der ungestüme Junge nicht gerechnet hat ist das sein Abenteuer in Ungarn schlimme Folgen für ihn haben würde. Da Roland sich anscheinend mehr um fremde Frauen kümmert, als um seine Ländereien, hat Artus dem von Roland gehassten Golo die Lehen von Rotteck überreicht. Wie man ihn kennt stapft Roland erneut wutentbrannt von dannen. Ohne Ziel und Richtung reitet er durchs Land bis er irgendwann an der Küste langsam wieder zur Besinnung kommt. Viel Zeit zum nachdenken bleibt ihm allerdings nicht, denn in den tosenden Wellen entdeckt er ein Wrack in dem ein blonder Mann zu ertrinken droht. Der gerettete Nordmann stellt sich als Hödr, den Sohn eines gestürzten Wikinger Häuptlings vor. Er war auf der Flucht und genau in dem Moment als er dies erzählt kann man am Horizont das schwarze Segel sehen. An Bord des Drakkars befinden sich die heidnische Hohepriesterin Elli und ihr Gefolge. Sie verfolgen Hödr, da er den heidnischen Göttern entsagt hat und zum Christentum übergelaufen ist. Doch nicht nur durch die starken Wikinger Krieger droht Gefahr, sondern auch durch die mystischen Hörner die Elli bläst und die jeden in ihren Bann ziehen können. Mal wieder ist nicht nur Rolands Stärke sondern vor allem seine List und Tücke gefragt.
Nachdem Elli besiegt ist und die übrigen Wikinger sich Roland angeschlossen haben, bieten Gaudin und Bradroc dem jungen Ritter an zurückzukommen, er würde auch seine Lehen zurückbekommen wenn er sich nur bei Artus entschuldigen würde. Natürlich bleibt er stur und fährt mit den Wikingern nach Irland, wo sie Hödrs Bruder besuchen wollen. Doch auch dort gibt es Ärger mit einer Frau und mit musikalischen Klängen. Die Wikinger haben den Iren nämlich ihre heilige Harfe gestohlen was Yvar, Hödrs Bruder das Leben kostet. Der verwitweten Wikingerführerin sinnt es nach Rache, doch Roland versucht zwischen den Parteien zu vermitteln.
Zurück im Reiche König Artus muss sich Roland erst mit Banditen und dann mit dem Fakt rumärgern das es plötzlich zwei Prinzessinnen Gwendoline am Hofe gibt. Das riecht nach Verrat aber mal wieder möchte niemand dem feurigen Gemüt des Ritters glauben.
In den drei Alben die hier wieder in einem hochwertig und edel aussehenden Hardcover vereint wurden, zeigt sich noch mehr François Craenhals Talent im Erzählen der fortlaufenden Geschichte. Die Figuren entwickeln sich konstant weiter, gewinnen an immer neuen Facetten und wachsen dem Leser mehr und mehr ans Herz. Roland ist mittlerweile ein junger Mann und kein kleines Kind mehr, er und Gwendoline kommen sich immer näher und selbst harte Ritter weinen hin und wieder mal. Ebenfalls schön zu sehen wie die Figuren sich nie in Klischees oder altbekannten Stereotypen verlieren und durch die gutgeschriebenen Dialoge wird diese Comicserie wohl immer zeitlos bleiben.
Das Artwork bleibt detailverliebt und historisch meist ziemlich genau. Ein paar Kleinigkeiten stören dann leider doch, wie zum Beispiel wenn sich Roland einen Pfeil einfach so wieder auf falsche Weise entfernt. Das trübt dann leider doch den toll recherchierten Eindruck denn man von den Comics hat. Solche Momente bleiben aber eine Ausnahme. Die neu Übersetzung ist wieder um einiges besser als in der Auflage von Carlsen und wirklich auszusetzen habe ich auch an diesem Band nichts.
Abgerundet wird das dicke Album mit dem ersten Teil der François Craenhals Biographie. Tolles Extra und sehr interessant geschrieben!
8,3 von 10 Wikingerbeerdigungen