Barracuda #1: Sklaven - Gratis Comic Tag 2013 (Egmont)
Wir befinden uns in der Südsee während des 17. Jahrhunderts. Der grausame Piratencaptain Blackdog, dessen Piratensohn in Ausbildung Raffy und der Rest der Besatzung der Barracuda macht sich ans entern. Zum Opfer fallen ihnen diesmal eine spanische Galeone auf der ein paar edle Damen und mehrere Geheimnisse zu finden sind. Die Männer werden von den Piraten umgebracht und die Ladung samt der Frauen geraubt und nach Puerto Blanco gebracht. Dort sollen die Frauen versteigert werden, doch eines der jungen Mädchen ist in echt ein Junge, der verkleidet wurde um sein Leben zu bewahren. Außerdem kennt eine der Frauen den Weg zum Diamanten von Kashar, dem größten Diamanten den die Welt je gesehen hat. Solch einen Schatz will sich Blackdog natürlich nicht entgehen lassen.
Den frankobelgischen Gratis Reigen möchte ich mit Jean Dufauxs “Barracuda” eröffnen. Dessen kompletter Auftakt der Piratentrilogie kann am Samstag nämlich vollkommen Gratis genossen werden. Auf den 56 Seiten entwickelt sich die Geschichte in viele verschiedene Richtungen. Nach der Eröffnungsschlacht trennen sich nämlich die Wege der überlebenden Spanier. Während Blackdog auf Schatzsuche geht, wird die kleine Maria an einen schmierigen Gauner verkauft, ihrer Mutter stirbt in der Zwischenzeit vor Kummer in der Obhut von Mönchen und auch der getarnte Junge kann sein Geheimnis nicht lange für sich behalten. Doch obwohl jedem Strang der Erzählung nur wenig Raum gelassen wird, entwickelt sich jeder Teil der Handlung genug weiter um Neugier zu wecken wie es weitergeht. Wir lernen die Charaktere gut genug kennen und verstehen auch wie das Leben in Puerto Blanco abläuft.
Zum richtigen Lesegenuss wird der Comic aber erst durch den feinen und immer treffenden Strich von Jérémy, der es hier ganz besonders gut schafft Piratenflair aufkommen zu lassen. Ein absolutes Highlight sind dabei die Erscheinungen der abgewrackten Seebären. Beim Anblick ihrer narbigen Gesichter und den zerschlissenen Klamotten hat man sofort den Geruch von salzigem Wasser in der Nase. Aber auch das karibische Feeling auf Puerto Blanco kommt nicht zu kurz, denn auch für die regionale Flora, Fauna und auch Architektur hat der Künstler ein Auge. Dazu kommt noch eine Koloration die durch ihre präsenten Erdtöne einen ziemlich stimmigen und hoffnungslosen Eindruck vermittelt. In allem ein guter Anfang für eine abenteuerliche Piratentrilogie.
7,9 von 10 leicht identifizierbare Jungs
Eine weitere Meinung zum Heft gibt es von Crayton.