The Lone Ranger #1 - Für Immer und Ewig (Cross Cult)
John Raid, Sohn eines Texas Rangers Mitte des 19. Jahrhunderts, kommt nachdem er seine Schulausbildung beendet hat zurück nach Hause. Endlich darf er wie sein Vater und sein Bruder auch ein Ranger sein und für Recht und Ordnung im Wilden Westen sorgen. Lange kann das Trio dies allerdings nicht tun, denn schon bald geraten sie einen Hinterhalt, wo 10 Banditen sie feige hinrichten. So dachten sie zumindest. Denn John hat überlebt und findet sich in der Obhut eines verstoßenen Indianers wieder, der ihn gesund pflegt und ihm gleichzeitig die Skalps der Banditen zeigt. Jedoch sind es nur 9, einer der Banditen konnte entkommen. Auch der Drahtzieher, der Industrielle John Cavendish ist noch frei. Zusammen machen sich Tonto, der Indianer und John, der nun maskiert unter dem Namen Lone Ranger für Ordnung sorgt, auf um den wilden Westen etwas weniger wild zu machen.
Seinen ersten Auftritt hatte der Lone Ranger in seinem eigenen Radiohörspiel die in Amerika ab 1933 ausgestrahlt wurden. Weiter ging es mit Seriels, Filmen, TV-Serien und natürlich auch Comicstrips und Heften. Im Jahre 2006 Erschien das erste Volume der neuen Lone Ranger Reihe von Brett Mathews (Serenity) bei Dynamite. Der Erfolg war damals ziemlich groß. Neben einer Eisner Nominierung sorgte das Debut Heft das erste Mal dafür das bei Dynamite ein Heft gleich nach Veröffentlichung nachgedruckt werden musste. Obwohl der Ranger nun schon über 70 Jahre auf dem Buckel hat, hat sich an der Rezeption nicht viel geändert. Der Lone Ranger ist ein Kämpfer für das Gute mit strickten moralischen Regeln. Er flucht nicht, er tötet die Bösen nicht und auch ansonsten ist er ein tadelloser Typ. Das ist auch in diesen Comics hier nicht anders. Allerdings hat Matthews das Ganze etwas subtiler verpackt als es in den anderen Inkarnationen des Rangers der Fall war. Eine klassischer Western mit einem genauso klassischen Rache Motiv also. Die Guten sind gut und die Bösen sind eben böse. Facettenreich sind die Charaktere nicht gerade, aber auch nicht so platt wie man zuerst vermuten könnte. Insgesamt hat Matthews da einen guten Job gemacht, auch wenn es teilweise etwas gezwungen wirkt, wie er all die klassischen Ranger Elemente in die Geschichte gepackt hat die man aus älteren Versionen kennen und lieben gelernt hat.
Die Zeichnungen stammen vom Brasilianer Sergio Cariello (Azrael) und können sehr gefallen. Der Spagat zwischen dem Dynamite typischen hau drauf Stil und klassischem Western Flair ist sehr gelungen und auch in punkto Gewalt schafft er es einiges zu zeigen ohne der Serie ihre gewisse Unschuldigkeit zu nehmen. Ein Highlight sind die Cover von John Cassaday (Ich bin Legion) die immer wieder ein Hingucker sind. Das Einzige was mich gestört hast ist eine Seite im Querformat. Ich mag es überhaupt nicht wenn ich meinen Comic drehen muss um ihn zu lesen. Wirkt auf mich immer wie ein billiges Gimmick.
Als Dreingabe gibt es noch einige Skizzen und einen sehr gelungenen Redationellen Teil über die Geschichte vom Lone Ranger.
7,6 von 10 silberne Pferde