Querulanten sind ständig am meckern und natürlich immer im Recht. Seit dem es Gesetzte gibt halten sie diejenigen auf Trab die sie vertreten und durchsetzen sollen. Vom pedantischen Hotelgast der einen Krieg per Brief aufgrund von überflüßiger Seife entfacht, über einen cholerischen Anwalt der es nicht lassen kann das Gericht zu beleidigen bis hin zu historischen Figuren wie Xerxes, der sogar das Meer auspeitschen ließ, da es ihm seine Brücken zerstörte. Meckerer und Streithähne sind also schon immer da gewesen und ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft diese Inszenierte Lesung stellt sie vor und klar das wir sie brauchen, denn irgendjemand muss sich schließlich beschweren.
Roger Willemsen hat ein Programm übers Pöbeln geschrieben und nun hat er sich Anke Engelke dazu geholt und sie meckern und keifen sich den Text gemeinsam um die Ohren. Das ist sehr unterhaltsam, schon allein weil ich selbst eine ungeheure Vorliebe fürs protestieren, Krawall machen, meckern, zetern und kritisieren habe. Einen anderen Sinn hat dieser Blog ja auch eigentlich nicht. Ich rege mich den ganzen Tag auf und dann schreibe ich eben warum das so ist. Schön zu erfahren das es der Menschheit schon immer so ging und kein Zeitalter verschont geblieben ist von Gestörten die überall Unrecht wittern. Unter Einsatz von verblüffend vielen und sogar mir teilweise unbekannten Schimpfwörtern erzählen die beiden von einigen dieser verqueren Gestalten. Man kann das Ganze als Liebeserklärung an alle Empörten sehen und als ein Hochleben der Streitkultur. Mir hat es jedenfalls sehr viel Freude bereitet, so das ich mich nun gar nicht echauffieren kann über diese Lesung. Egal…
8,5 von 10 Seifen zuviel auf der Ablage
