Das Chaos - Gar nicht allein zu haus (2007) [Schröder Media]
Eigentlich ist Chris (Martin Freeman) Fernsehproduzent, dabei ist er aber nicht allzu erfolgreich, weshalb er sich schweren Herzens von seinem Haus trennen möchte um über die Runden zu kommen. Da er aber Termine hat muss er sich auf seinen schmarotzerischen Kumpel Bob (Velibor Topic) verlassen, der schon seit einem Jahr unentgeltlich bei ihm untergekommen ist. Bob soll die Makler hinein lassen während er weg ist, so richtig vertraut er ihm aber nicht, denn es ist sehr wahrscheinlich das er mal wieder laut Musik hören wird und die Klingel somit überhört. Bob hört nämlich immer laute Musik während er seinem Hobby nachgeht. Er bastelt aus ausgestopften Tieren absonderliche Kunstwerke, die Tiere, bei führ sie untypischen Sexpraktiken zeigen. Doch Bob will Chris diesmal nicht enttäuschen und lässt die ersten Makler hinein. Bei den nächsten Besuchern handelt es sich aber nicht um Immobilienfutzies, sondern um Gangster. Einer von ihnen hat eine schlimme Lebensmittelvergiftung und muss mal dringend auf Klo. Diese Situation läuft aber irgendwie aus dem Ruder und schon gibt es eine feine Geiselnahme.
Absoluter Gross Out Humor. Wenn ihr also spaß an 80 Minuten lang Witze über Kacke und Kotze habt, sollte euch dieser Film Spaß bringen. Hinzugemischt wird noch ein wenig die eigene politische Inkorrektheit gefeiert, allerdings steckt da nicht viel hinter und es handelt sich dabei nur um plumpe und nicht besonders erfolgreiche Provokation. Eine ziemliche Zeitverschwendung wenn man mich fragt. Insgesamt kann man den Film runter brechen auf Körperausscheidungen, Witze über Randgruppen und ausgestopfte Tiere in prekären Situationen und etwas Gewalt. Jeder dieser Punkte kann für fünf Minuten ganz lustig sein, dann ist aber auch gut. Jeder der vier Witze wird aber erbarmungslos zu Tode geritten. Schrecklich und schmerzhaft mit anzusehen. Die Idee mit den Tieren ist ganz putzig in der ersten Szenen, aber auch eher ein Wegwerfjoke der nur einmal funktioniert. Kacke und der anderer Kram ist dafür auch schon beim ersten mal nicht lustig. Hammer ist aber das Regisseur und Writer Gavin Claxton im Audiokommentar ein paar mal erwähnt wie clever er und sein Writing sind und das er ja mit seinen grenzwertigen Gags Xenophobie kritisieren würde und so weiter. Voll der Schmock.
Dafür kann der Mann mit der Kamera umgehen. Einige Szenen sehen ziemlich gut aus, besonders mit der Handkamera ist er in der Lage dynamische Abläufe zu zeigen. Was wichtig ist, da der Film über lange strecken nur in einem kleinen Raum spielt. Velibor Topic (Snatch) spielt sehr ulkig und Martin Freeman (Per Anhalter durch die Galaxis) ist auch putzig anzusehen. Enttäuschend ist dafür Danny Dyer (Doghouse) der seine Routinevorstellung als Schmalspurgangster darbietet aber anscheinend nicht so richtig Lust hat.
Wer Kacke lustig findet wird wie der auf dem DVD Cover zitierte Sun Schreiberling vor Lachen schreien, alle andere sollten aber reichlich getrunken haben um diesen Film zu überstehen.
Das Bild der DVD ist klasse und die deutsche Synchro ist auch ziemlich gut. Natürlich gehen dadurch die verschiedenen englischen Akzente verloren, was bei englischen Filmen natürlich immer ein Problem ist und gerade bei einer Komödie macht das natürlich einen großen Unterschied. Dafür ist aber auch der Originalton und deutsche Untertitel anwählbar. Als Bonus erwartet euch ein sehr dämlicher aber im Grunde doch unterhaltsamer Audiokommentar zur Verfügung und ihr könnt den Trailer zum Film sehen. Außerdem gibt es noch ein paar weitere Trailer unter anderem zu „Turkish Gambit“, „Der Bomber“ und „Strigoi - The Undead“.
4,34 von 10 Wiesel die es auf Bügelbrettern treiben