Dark Beach - Insel des Grauens (2010) [Sunfilm]
Um ihrem stumpfen Alltag in Australien zu entkommen und ihre Beziehung neu aufleben zu lassen, macht das junge Paar Harry (Henry James) und Beth (Geraldine Hakewill) einen ganz besonderen Urlaub. Sie lassen sich auf eine kleine unbewohnte Insel im Great Barrier Reef schippern wo sie einige Tage ganz für sich allein sein wollen. Zu Beginn scheint auch alles ganz idyllisch zu sein, doch immer mehr kommt der verdacht auf nicht allein zu sein. Merkwürdige Geräusche, eine alte Hütte, ein Tagebuch und langsam wird klar das noch jemand anderes in ihrer Nähe ist.
Das australische Gruselfilmchen “Uninhabited” von Bill Bennett begann für mich eigentlich recht vielversprechend. Die Kulisse, man hat nämlich wirklich auf einer kleinen unbewohnten Insel gedreht, ist wunderschön und mal was ganze anderes als immer nur die selben Geisterhäuser. Auch, wie wunderschön es dem Filmteam gelungen ist die fabelhafte Natur einzufangen ist zu bejubeln. Meist sieht’s nämlich echt toll aus. Aber auch schon technisch gibt es ein Probleme. Vor allem wenn mal ausnahmsweise etwas Bewegung in die Sache kommt werden die schnitte schnell chaotisch. Es kommt zu widersinnigen Umschnitten und man verliert schnell die Orientierung.
Genauso bröckeln die zuerst ganz annehmbaren Leistungen der beiden Darsteller immer mehr. Zu Beginn, wenn sie nur ein knuddeliges Pärchen abgeben müssen ist alles in Ordnung, aber sobald sie merken, dass etwas nicht stimmt, bringen die beiden nichts mehr richtig rüber ohne albern zu wirken. Liegt allerdings auch am Skript. Die beiden Charaktere sind nämlich sehr unglaubwürdig angelegt, nehmen abwechselnd alles viel zu locker und dann reagieren sie wieder total über. Beim ersten Anzeichen nicht allein zu sein werden sie zum Beispiel panisch, während sie später gefangengenommen, Beth fast vergewaltigt wird und dann ein Geist jemanden umbringt und sie das dann alles sehr locker einfach so hinnehmen. Dann wiederum dreht Beth total durch als Harry meint nicht an Geister zu glauben. Währenddessen versuchen sie auch nicht von der Insel weg zu kommen. Alles sehr merkwürdig. Das Ende kann aus weiter Entfernung schon vorausgesagt werden und der einzige kleine Schlenker in der Handlung wird von jedem sofort als Finte erkannt werden. Das Skript versagt also diverse male.
Der anfängliche Aufbau führt leider nirgends hin, dabei wäre sehr viel mehr drin gewesen. Auf seichte Weise kann der Inselhorror dann doch noch unterhalten, aber das kann den Machern nicht genügen.
Die Bildqualität der DVD ist großartig und die deutsche Synchro hat ihre Höhen und Tiefen. Als Bonus befinden sich auf der Disc der deutsche und der englische Trailer, ein Making Of, alternative Szenen und insgesamt sieben Interviews mit Cast und Crew.
5 von 10 baumelnde Seegurken