Final Fantasy VII: Der Blick nach vorn (Panini)
Selbst nach so unglaublichen Geschehnissen wie sie in Final Fantasy VII geschehen sind, muss das Leben weitergehen. Und so versuchen alle einen Weg zu finden wie es weiter gehen kann. Barret, Tifa und Cloud errichten in den Trümmern der Slums in Midgar eine neue Bar die sie als Erinnerung an die alte ebenfalls 7th Heaven nennen. Das Geschäft läuft bald ganz gut, allerdings verlässt Barret schon bald wieder die anderen auf der Suche nach einer größeren Aufgabe und etwas das sein Gewissen erleichtert. Kurz darauf bringt Cloud Denzel mit, einen kleinen Jungen der wie viele andere an dem Geostigma-Syndrom erkrankt ist. Auch die anderen versuchen irgendwie mit dem Erlebten klarzukommen. Cid baut eifrig an einem neuen Luftschiff während Nanaki (Red XIII) in einem Wald 2 verwaiste Bärenbabys aufzieht. Und auch in den Lebensstrom können wir einen Blick werfen in dem zwei verstorbene Versuchen zurück auf die Welt zu gelangen.
Wenn man weiß das Nojima Kazushige neben der Story zu Final Fantasy VII auch die Story von Final Fantasy VII: Advent Children geschrieben hat ist man zuerst ein wenig verdutzt. Final Fantasy VII gehört meiner Meinung nach zu den besten Spielen aller Zeiten und wartet auch mit einer wirklich exzellenten Story auf. Bei der Verfilmung Advent Children, die zwei Jahre nach dem Ende vom Spiel ansetzt, ist die Story aber dünn wie Backpapier und bietet außer Actionsequenzen und unsinnigen Dialogen so gut wie gar nichts. Der Blick nach vorn ist ein Zwischending. Nicht annähernd so genial wie das Videospiel, aber auch nicht ansatzweise so platt wie Advent Children. Das Buch erzählt in Episodenform was in den zwei Jahren zwischen Spiel und Film geschehen ist. Dabei werden die endlosen Actionszenen aus dem Film weggelassen aber trotzdem verläuft sich die Story immer wieder mal in uninteressanten Nebenhandlungen oder wird auch schon mal peinlich (Er brüllte: “UUUUUUUAAAAAAHHH!” Und schoss in die Decke)
Zu Beginn erfahren wir wie Denzel zu Tifa und Cloud gekommen ist. Ganz clever, denn das ist eine Frage die noch nicht behandelt wurde und außerdem wird das Kapitel dazu genutzt noch mal die Geschehnisse des Spiels zu erläutern. Dabei ist spannend das Denzel eines der zivilen Opfer von AVALANCHE ist der Terroreinheit die man im Spiel steuerte. Zwar taten sie alles um die Welt zu retten und haben es am Ende auch geschafft. Trotzdem sind durch sie auch viele Unschuldige gestorben. Die weiteren Kapitel konnten mich aber leider nicht mehr so sehr fesseln und wirken eher wie Nebenplots die einfach unwichtig sind. Es passieren zwar teilweise auch Dinge die wichtig sind aber es fühlt sich eben nicht so an. Wirklich sehr gefallen hat mir Nanakis Kapitel. Er geht nämlich auf große Reise und versucht die Welt zu verstehen. Wirklich spannend und hebt den philosophischen Anspurch der Story mal wieder hervor. Auch gefallen hat mir der Konflikt zwischen Barret und Cid. Es ist nämlich so das man durch die Mako Energie Menschenleben retten könnte allerdings haben sie diesen Krieg gegen Shinra nur geführt um sie davon abzuhalten Makoenergie zu benutzen. Und jetzt würde er am liebsten selbst welche benutzen wenn es möglich wäre.
Als wirklich riesiger Fan des Spiels habe ich mich hier und da immer wieder über kleine Details gefreut und wenn auch durch Denzels Geschichte die Story erklärt wird, hat man wohl nur dann Spaß an dem Roman wenn man auch das Spiel in den Händen hatte. Ansonsten fühlt sich vieles noch öder an als es eh schon ist. Und leider ist der Schreibstil auch nicht gerade eloquent. Hardcore Fans schlagen ohne Zweifel zu, werden sich aber hier und da sicher über die plumpe Art ärgern, alle anderen sollten erstmal das Spiel beenden.
6,4 von 10 Gemüsesorten