Freitag, 2. März 2012

Cancer Woman (Atrium)

Cancer Woman (Atrium)

Die New Yorkerin Marisa Acocella führt ein eigentlich ganz normales Leben als Illustratorin. Gerade recherchiert sie für eine Reportage über It-Girls. Dabei kommt sie Silvana Marchetto näher, dem Besitzer eines angesagtem italienischen Restaurants. Langsam kommen die beiden zusammen und einige Zeit später sind die beiden sogar kurz davor zu heiraten. Alles klasse also. Allerdings bemerkt Marisa einen Knoten in ihrer Brust und geht damit zum Arzt. Es stellt sich heraus das sie tatsächlich Brustkrebs hat. Dabei kommt es noch schlimmer, da sie schon länger keinen Auftrag mehr hatte, verfügt sie auch über keine Krankenversicherung mehr. Neben der Angst um ihr Leben, macht sie sich auch große Sorgen um ihre Finanzen. Vor allem befürchtet sie aber das Silvana sie nicht mehr heiraten möchte wenn sie Krebs hat. Sie entschließt sich nicht abzuwarten bis sie stirbt sondern dem Krebs zu zeigen wer der Boss ist. Sie wird zu Cancer Woman die Kämpferin gegen den Krebs.

Die Graphic Novel Cancer Woman ist Marisa Acocellas Möglichkeit zugleich eine Therapie gegen das große Loch zu finden in das sie durch die Diagnose Brustkrebs gefallen ist und eine neue Chance für ihre Karriere. Sie erzählt auf sehr leichte, oft auch unbedachte Weise von ihrer Krankheit. Nebenbei wird auch noch der Terroranschlag aufs World Trade Center abgehandelt. Trotz des sehr unterhaltsamen und meist lustigen Schreibstils kommt die Geschichte manchmal zu oberflächlich daher. Besonders Abhandlungen über Schuhe und andere Klischees Frauen betreffend nerven eher als das sie wirklich etwas zum Gesamtkunstwerk beitragen. Oftmals kommt besonders bei solchen Stellen das Augenzwinkern nicht stark genug durch. Die Art und Weise wie hier Krebserkrankungen angesprochen werden ist jedoch interessant und nicht darauf aus Betroffenheit auszulösen.

Die Zeichnungen sind sehr simpel und die Kolorierung knallig. Wirklich aufregend ist der Stil aber nicht. Durch viele tolle und sehr fantasievolle Ideen im Artwork die jeweiligen Gemütsregungen, oder Medizinischen Informationen rüber bringen gewinnt der Comic allerdings auch optisch wieder an Reiz.

Man muss sich für das Thema der Geschichte wohl schon sehr interessieren um sie wirklich großartig finden zu können. Insgesamt ist Cave Woman ziemlich gelungen, wenn man von den oft oberflächlichen Passagen absieht.

7 von 10 unreife Trauben