Das 10. Opfer (1965) [Bildstörung]
In einer dystopischen Zukunft spielen Menschen aus Geldgier, drang zum Abenteuer, oder auch aus purer Lust am töten „Das Spiel“. Dabei muss jeder Teilnehmer 10 Runden überstehen in denen er abwechselnd der Jäger und der Gejagte ist. Wenn man aber die Zehn runden gewonnen hat, wird man zu einem gefeierten Star und bekommt ein Preisgeld von 1 Million Dollar. Zu den Mitspielern gehören auch Caroline Meredith (Ursula Andress) die nur noch eine Runde gewinnen muss und Marcello Polletti (Marcello Mastroianni), der ihr letztes Opfer werden soll. Allerdings endet ihr Kampf anders als gedacht.
Robert Sheckleys meist zynisch humorvollen Science-Fiction Kurzgeschichten sind der Ursprung einiger Filme. Die wohl am öftesten verfilmte Story ist „Das siebente Opfer“. Egal ob Millionenspiel, Running Man, Rollerball, Battle Royal oder ganz aktuell auch Tribute von Panem, im Grunde basiert alles auf dieser Geschichte.
Widmen wir uns aber der ersten Verfilmung „Das 10. Opfer“ von Elio Petri. Im Film geht es darum das man mit diesem Spiel mehrere positive Effekte zeitgleich erzielen kann. Das Problem der Überbevölkerung wird auf diese Weise gelöst und zugleich gibt es keine Kriege mehr auf der Welt weil jeder, der wirklich töten will kann es zu jeder zeit tun. Anstatt sich aber auf diese dystopische Zukunftsvision zu konzentrieren, verliert dich der bunte und äußerst poppige Film immer mehr in Liebesrangeleien und alberne Witzchen.
Dank der beiden routinierten und durchaus überzeugenden Hauptdarstellern dem umtriebigen Marcello Mastroianni und Ursula Andress (Manimal, Clash of the Titans) wird der Film aber auch in den schwachen Momenten nie schlecht. Was vor allem auch an der fabelhaften Chemie zwischen den beiden liegt.
Besser funktioniert der Film aber immer dann, wenn der Zuschauer damit konfrontiert wird wie normal das töten geworden ist. Auch wie gleichgültig und oft auf eine bitterböse Art komisch mit der Gewalt umgegangen wird, hat nichts an seiner Aktualität verloren. Vielleicht reift die Botschaft sogar immer noch nach in unserer Zeit in der Gewalt immer medienwirksamer ausgeschlachtet wird und ein Garant für eine gute Quote ist.
Die Kulissen sind einerseits typisch für die damalige Zeit. Alles Bunt und aus Plastik, gleichzeitig aber auch unverändert futuristisch. Ebenso verhält es sich mit dem gelungenen Soundtrack.
Auch Bildstörung Drop Out #16 kommt im hübschen Pappschuber, inklusive abnehmbaren FSK Flatschen. Als Bonus hält die DVD die Dokumentation „Marcello: A Sweet Life“ bereit. Eine 100-minütige Dokumentation über den Hauptdarsteller Marcello Mastroianni. Dazu kommt noch der italienische und der US Trailer zum Film, sowie einer alternativen deutschen Anfangssequenz. Ein Booklet mit einem Essay von Oliver Nöding ist ebenfalls enthalten.
7,4 von 10 Tänzerinnen vor dem Tempel der Venus