Dust Up (2012)
Als Söldner war Jack (Aaron Gaffey) im Irakkrieg tätig. Die schrecklichen Dinge die er dort auch unschuldigen Menschen angetan hat, lassen ihn seitdem nicht mehr los. Daher hat er sich nach seiner Rückkehr aufs Land zurückgezogen und lebt von Gelegenheitsjobs. Eines Tages wird der mittlerweile sanftmütige Mann mit der Augenklappe zu der attraktiven Mutter Ella (Amber Benson) gerufen. Die frisch mit ihrem Mann in ein baufälliges Haus gezogen ist. Die Wasserleitung ist hin und es kommt nur noch Schmodder aus dem Hahn. Bei der Reparatur stößt er aber auf ein viel größres Problem der kleinen Familie. Ihr Freund Herman (Travis Betz) ist nämlich ein Methhead, der einen Berg von Schulden beim örtlichen Dealer Buzz (Jeremiah Birkett) hat. Da er mit dem Sheriff unter einer Decke steckt, kann man auch vom Gesetz keine Unterstützung erwarten und somit ist die unke Familie dem Dealer und seiner von Mr. Lizard (Al Burke) angeführten Schlägertruppe beschützen. Gemeinsam mit seinem Kumpel Mo (Devin Barry), der seinen Stamm verlassen hat weil er nichts mit Glückspiel zu tun haben wollte, beschließt Jack dem Paar und ihrem Baby zu helfen. Bald jedoch stellt sich raus wir gefährlich Buzz wirklich ist. Er gründet einen kannibalistischen Weltuntergangskult um sich, dem sogar ein erfahrener Kämpfer wie Jack hilflos gegenübersteht.
Dust Up ist ein wilder Exploiter der jungen Schule. Es kommt ein Kult darin vor, Kannibalen, Drogenmissbrauch, billige Sexwitzchen und an Gore fehlt es auch nicht. Vermutlich würde so ein Troma Western aussehen. Die abgedrehte Story schafft es fast über die gesamte Spielzeit zu unterhalten. Nur im Mittelteil wird’s kurzzeitig etwas fade. Dafür ist der Streifen auch ohne großes Budget sehr schön gefilmt. Farblich ist das Ganze richtig schön knallig und die Wüstenkulisse sieht toll aus. Hinzu kommen dann noch illustre Charaktere wie ein jüdischer Nerd Indianer, der Augenbeklappte Jack oder der tätowierte mit der gespaltenen Zunge Mr. Lizard.
Aaron Gaffey ist als Jack ein sympathischer Charakter, dessen Backstory trotz aller Albernheiten sehr ernsthaft und auch tragisch erzählt wird. Travis Betz muss als drogenabhängiger Comic Relief herhalten und schafft es gerade noch so seine Albernheiten vorzutragen ohne total zu nerven. Wenn ihr aber nach camp Sucht, wird es nicht besser als Jeremiah Brikett (Tackleberry in der Police Academy TV-Serie). Der Mann dreht von der ersten Sekunde an total auf und hat sichtlich Freude an seiner Rolle. So stiehlt er einfach jede Szene in der er anwesend ist, abgesehen vielleicht von Al Burkes (Killjoy 3) Auftritten als Mr. Lizard, den kann niemand an die Wand spielen.
Viel Gewalt, absurde Action, handgemachte Effekte und kräftige Farben wie in den Siebzigern. Dazu noch einige sympathische und unterhaltsame Charaktere und man bekommt einen modernen Grindhouse Streifen der nicht zu verachten ist. Wird sicherlich nicht viele Fans finden, das Zielpublikum wird sich aber angesprochen fühlen.
6,8 von 10 H-Jobs