Horrorschocker #32 (Weissblech Comics)
Drei neue Geschichten aus dem unendlichen Fundus von Charon, dem Fährmann des Syx. Dieses mal erzählt er sogar eine in der er selbst vor kommt. Erst mal geht es aber ins Deutschland des 18. Jahrhunderts, wo ein Vampir seine Vampirdame verloren hat und nun den Plan geschmiedet hat, ihren Tod zu rächen. Weiter geht es in unserer Zeit, wo ein schrecklich entstellter Mann nach Jahren der Isolation endlich in die Öffentlichkeit tritt um über den Parasiten zu sprechen, der ihn befallen hat. Zuletzt geht es weit in die Vergangenheit zurück, wo Abor Gurun, der König der kilikischen Piraten eine Karte findet, die direkt in Orpheus Reich führen soll, wo man durch ein Bad im Fluss Styx unverwundbar werden soll.
Die aktuelle Horrorschocker Ausgabe hält wieder drei gruselige Abenteuer bereit, die sich wie so oft sehr unterscheiden. Langweile kommt somit auch im 32. Anlauf nicht auf. In der ersten Geschichte von Levin Kurio bekommt ihr eine recht einfach gestrickte Vampirgeschichte, die zwar eine nette Wendung im Finale hat, die aber nicht zu sehr überraschen kann. Ihre Überlänge verdient sich die Story aber vollends durch Kolja Schäfers sehr gutes Artwork. Die dargestellten Damen sind reizend wie bei Manara und die Stimmungsvolle Farbgebung ist wirkungsvoll und weckt positive Assoziationen zu alten Vampirstreifen aus den Hammerstudios.
Trashig, aber auch überraschender wird es dann in dem Vierseiter “Parasit” von “The Lep”. Auch hier ist der Twist zwar kein Geniestreich, aber ich hatte nicht damit gerechnet. Schön fieses finale und die Zeichnungen sind zwar recht simpel, aber dadurch wirkt der Parasitenmann noch etwas widerlicher und wie ein noch größerer Fremdkörper.
Zum Schluss dann noch ein weiterer Vierseiter, in dem auch der Host des Hefts, nämlich Charon aktiv mitwirken darf. Hier ist natürlich von Anfang an klar wie die Reise des Königs zu Ende gehen wird, dafür kann man sich hier schön darauf freuen wie es für die Piraten wohl zu ende gehen wird. Gut wird es ihnen dabei sicherlich nicht ergehen. Visuell ist die Geschichte sehr solide und lässt daraus eine Abenteuergruselgeschichte alter Schule werden.
Zum Abschluss gibt es wie gewohnt noch eine Leserbrief Seite, was ich ja auch sehr sympathisch finde. Daher wieder ein rundum gelungenes Heft mit drei durchgängig soliden Geschichten.
7,4 von 10 Gläser mit speziellem Wasser
Crayton wurde jetzt auch geschockt.