The Spectre #5 (DC)
Ein kleiner Junge wurde von einem Trio entführt und lebendig begraben. Die Zeit rennt, denn bald wird dem kleinen die Luft ausgehen. Bei einer Verfolgungsjagd muss die Polizei hilflos mit ansehen wie die Kidnapper verunglücken. Einer von ihnen stirbt, ein anderer verbrennt und auch die dritte ist nicht vernehmungsfähig. Auf dem Gang des Krankenhauses laufen Amy Beitermann und Lt. Kane zufällig Jim Corrigan über den Weg, der sich sogleich dazu bereit erklärt, den verstorbenen Entführer zu befragen. Sogleich geht er dort hin, wo er dessen Seele vermutet, nämlich in die Hölle. Dort trifft er unter anderem auf seinen Mörder Louis Snipe, doch den Kidnapper wird schon von dem Dämonen Lord Shathan the Eternal gequält und der teilt seine Opfer nur ungern. So kommt es zu einem Duell in der Hölle.
Ein weiterer spannender Fall, den Jim schnellstmöglich lösen muss und mal wieder mit allen Mitteln. Diesmal steigt seine Seele sogar ganz tief in die Hölle hinab, wo er alte Bekannte, neue schreckliche Menschen und einen Dämon trifft. Zwischen ihm und letzteren entbrennt ein schrecklicher Kampf, der natürlich zu unheimlichen Seelenqualen führt. Der Fall ist rasant und wird mitreißend erzählt. Eigentlich wäre das Gezeigte auch schon so ausreichend für einen Comic, aber durch die Dringlichkeit, da der junge langsam erstickt, später regnet es ihm sogar noch ins Grab, wird dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt.
Was besonderes sind aber auch die Zeichnungen dieser Ausgabe. Vor allem der Trip zur Hölle wurde von Tom Mandrake sehr gut umgesetzt. Im Kampf sehen wir immer wieder wie die Kontrahenten in die Seele des anderen von innen heraus zerstören. Sieht mal wieder sehr gruselig aus und ist zudem visuell eindringlich umgesetzt worden. Der finale Kampf ist daher auch voll mit gelungenen Ideen, die sehr ungewöhnlich und künstlerisch höchst wertvoll geraten sind. Auch farblich schafft man es wieder Spectre einen sehr eigenen Look zu verpassen. Das dunkle satte Grün, wird oft mit gedeckten Rottönen, einem grauen Blau und vor allem viel schwarz kombiniert. Obwohl die Seiten so dunkel sind, ist die Farbwahl beim Spectre nie eintönig oder hat was von dem breiigen Stil, den viele andere Horrorcomics haben. Beim Cover hat Charles Vess tolle Arbeit geleistet, da sein Titelbild sehr gekonnt die bedrückende Stimmung und den Inhalt des Hefts widerspiegelt. Rundum gelungen.
8,3 von 10 zerschnittene Gedanken