Dr. Detroit (1983) [Schröder Media]
Der harmlose Professor für vergleichende Literatur, Clifford Skridlow (Dan Aykroyd), lernt in einem indischen Restaurant den Zuhälter Smooth Walker (Howard Hesseman) und seine Mädchen kennen. Ohne zu wissen worauf er sich einlässt nimmt er dessen Einladung zum Essen an. Wie sollte er auch ahnen das der Pimp schulden bei der Unterwelt Chefin Mom (Kate Murtagh) hat und finstere Pläne um Clifford schmiedet. Smooth behauptet nämlich er habe nur Schulden weil er Schutzgeld an die neue Größe im Rotlichtmilieu “Dr. Detroit” zahlen muss. Den Doktor gibt es aber gar nicht und so soll Clifford als Doktor geopfert werden. Der nerdige Professor macht seine Sache als Zuhälter und Unterweltboss aber überraschend gut und kann sich gegen Mom wehren. Gleichzeitig muss er aber auch noch den Alltag auf dem Campus wuppen wo gerade ein wichtiger Event ansteht bei dem es entweder um den Fortbestand der Uni oder ihren Untergang geht.
Falls ihr euch immer gefragt haben solltet wie wohl ein Pimpmovie aussehen würde der nicht der Blaxploitation Ära zuzuordnen ist und dann auch noch mit einem weißen Nerdpimp daherkommt, solltet ihr euch mal Dr. Detroit vornehmen. In diesem unverkennbaren Kind der Achtziger Jahre wird Dan Aykroyd (Blues Brothers 2000) ohne sein eigenes Verschulden zum Zuhälter von vier liebreizenden Damen. Klingt albern ist es auch, gerade wenn Aykroyd jedes seiner Probleme löst in dem er sich verkleidet oder seine Stimme verstellt. Für eine Achtziger Komödie ist Dr. Detroit nichts besonderes, aber zumindest durchgehend relativ unterhaltsam und teilweise sogar recht lustig. Meine Höhepunkte haben aber eher etwas mit meiner Blaxploitation Vorliebe zu tun. Denn Bruce Jay Friedman hat sich beim Schreiben des Films sicherlich von einigen der schwarzen Pimpfilmchen aus den Siebzigern beeinflussen lassen, wenn auch vermutlich eher unbewusst. Im Bezug dazu ist vor allem die Party für den Pimps des Jahres zu nennen, die sehr an die eben selbe Szene aus “The Mack” erinnert. Cooler wird’s dann noch als James Brown tatsächlich auf dieser Party auftritt. Daran ist sehr ulkig das Brown scheinbar nicht weiß warum Aykroyd so komisch verkleidet ist. Jedenfalls ist sein sehr verwirrter Blick nicht gespielt.
Wo wir grad bei der Musik sind, bleiben wir doch auch gleich da. Nicht nur das James Brown “King of Soul” performed, es gibt auch noch Rick James und gleich zwei Devo Songs auf die Ohren. Da soll sich noch jemand beschweren. Von diesen wenigen Höhepunkten abgesehen ist der Doktor aber wirklich nichts besonderes. Wenn man die Gags hier aber vergleicht mit denen aus aktuelleren Skripten von Friedman, wie zum Beispiel “Splash - Jungfrau am Hake” oder “Nach 7 Tagen - Ausgeflittert” kann man für diesen Film eigentlich nur dankbar sein. Zudem ist Michael Pressman sicherlich auch kein wirklich guter Regisseur. Besser als Turtles II ist der Mann vermutlich nie geworden. Neben der Musik gibt es aber ein paar Darsteller die Spaß machen. Aykroyd ist natürlich eine sichere Bank und dann ist da noch T.K. Carter, der übrigens direkt vor Doctor Detroit noch “Das Ding aus einer anderen Welt” abgedreht hatte. Total charismatisch ist auch Howard Hesseman unter anderem bekannt aus “Flight of the Navigator” und als Captain Lassard aus Police Academy 2. Ein Schauspieler der mir immer wieder mal am Rande positiv auffällt aber scheinbar nie so richtig durchgestartet ist, trotzdem aber immer viele Jobs hat.
De Zuhälter Doktor ist sicherlich kein Überflieger, aber wenn man ein Faible für Komödien aus den Achtzigern hat kann man ohne Furcht reinschauen. Ich fand es okay und hatte eigentlich die meiste Zeit meinen Spaß.
Das Bild und die Qualität des Tons dieser Version sind gut. Man kann den Film jetzt auch in der “Hollywood Legenden Collection” von Schröder Media finden, in der sich neben diesem Film auf den beiden Discs noch “Mistress”, “Ghost Dad”, “Blast - Wo die Büffel röhren”, “Mr. Baseball” und “Mond über Parador” befinden.
6 von 10 Krallenhände