Misfits - Staffel 1 (2009) [Polyband]
Sechs Jugendliche müssen wegen kleineren kriminellen Tätigkeiten ihre Strafe in einem Gemeindezentrum in London abarbeiten. Schon am ersten Tag kommt alles anders als gedacht. Aus dem Nichts entlädt sich über ihnen ein riesiges Gewitter mit Hagelkörnern größer als Kokosnüsse. Die sechs Jugendlichen und ihr Bewährungshelfer können den Hagelkörnern entkommen, werden aber von einem Blitz getroffen. Kurz darauf beginnt Tony (Danny Sapani), ihr Bewährungshelfer durchzudrehen und versucht die sechs zu töten. Bei einem von ihnen schafft er es sogar, die übrigen schaffen es aber ihm zu entkommen, dabei töten sie ihn allerdings. Dadurch finden die kriminellen Jugendlichen gleichzeitig auch heraus das der Sturm sie ebenfalls verändert hat.
Die verbliebenen fünf haben Superfähigkeiten wie im Comic bekommen. Der unscheinbare und etwas unheimliche Simon (Iwan Rheon) kann unsichtbar werden und Asigöre Kelly (Lauren Socha) kann die Gedanken ihrer Mitmenschen hören. Curtis (Nathan Stewart-Jarrett) sollte eigentlich bei der Olympiade 2012 antreten, durch einen Drogendelikt muss er nun auch Strafarbeiten erledigen. Er hat die Fähigkeit bekommen die Zeit zurückzudrehen. Das verwöhnte Miststück Alisha (Antonia Thomas) muss von nun an die Männer nur noch berühren und schon wollen sie wild mit ihr kopulieren. Zuletzt ist da noch Nathan (Robert Sheehan), ein nervtötender Spinner der scheinbar keine Kraft abbekommen hat und hier ist weil er ein paar Süßigkeiten gegessen hat. Gemeinsam vertuschen sie nun den Mord und geraten von einer unangenehmen Situation zur nächsten und treffen dabei immer wieder auf andere Menschen die ebenfalls Fähigkeiten durch den Sturm bekommen haben.
Auf den ersten Blick könnte man denken das Misfits nur eine von vielen Teeny Serien ist die sich ein wenig im Fantasy Genre bedienen. Den Fehler habe ich zuerst auch gemacht, mich dann aber doch für die britische Fernsehserie entschlossen und es hat sich gelohnt. Bei Misfits handelt es sich nämlich um etwas ganz besonderes. Leider geht die erste Staffel nur 6 Folgen lang, aber die Qualität die man bekommt ist dafür verdammt gut. Die Science-Fiction Parts sind verdammt gut geschrieben, dabei fällt besonders die vierte Episode mit den vielen Zeitsprüngen und den unzähligen Querverstrebungen der verschiedenen Subplots auf. Auch gruselig wird’s immer wieder. Horrorelemente können alle Folgen vorweisen. Einen wirklichen Horrorschwerpunkt hat aber nur Folge 5 und auch da zieht man die Sache richtig gut durch. Die restlichen Folgen sind eine Kombination aus diesen Elementen und einer Dramedy Serie. Egal was in der Folge passiert, Howard Overmans Drehbuch ist immer verdammt gut.
Ohne gute Darsteller würde das allerdings nur wenig bringen, toll das da alle Beteiligten wirklich sehr talentiert sind. Allen voran Robert Sheehan (Sammys Abenteuer - Die Suche nach der geheimen Passage, Der letzte Tempelritter) in der Hauptrolle. Er spielt einen dieser Menschen die auf den ersten Blick unendlich komisch sind, dann werden sie nervig und erst dann stellt man fest das es ganz arme Leute sind. Sheehan bringt den traurigen Clown perfekt auf den Bildschirm und glänzt mit einem selten gesehenen Gagtiming. Genauso erstaunt war ich von Iwan Rheon, der es schafft die tausend mal gesehenen Version des Gesellschaftlich nicht verträglichen Nerd nicht nur unpeinlich sondern mit einer extrem gruseligen Tiefe zu spielen. Außerdem sind seine Augen einfach hypnotisch, verdammt gute Performance. Auch Nathan Stewart-Jarrett schafft es aus der eigentlich recht stereotypen Rolle als Sportsjock einen dreidimensionalen und sympathischen Charakter zu machen genauso wie Lauren Socha aus einer Asibraut einen Charakter macht der es nicht nur schafft dem Zuschauer einige Emotionen abzugewinnen, sondern auch viel mehr aus ihrer Rolle rausholt als eigentlich vorhanden sein sollte. In Nebenrollen sind unter anderem auch noch Alex Reid (The Descent) und Michelle Fairley (Game of Thrones) mit dabei. Wenn das mal nichts ist.
Klasse Story, rundum überzeugende Besetzung und dazu kommt noch eine visuell sehr ansprechende Umsetzung. Der Look ist sehr trist und in Verbindung mit den eher bunten Charaktere und der generell farbenfrohen Ausstattung kann Misfits sich auch optisch von anderen Serien positiv absetzen.
Polyband hat die erste Staffel auf DVD und Blu-ray veröffentlicht. Zu den sechs Episoden kommen noch circa eine Stunde an Bonusmaterial. Ein paar Behind the Scenes Clips, Einige ausführliche Making of Clips und Simons Filmchen aus der Finalen Kollage in voller länge.
Mifits trägt nicht nur den Namen einer der besten Bands aller Zeiten, sondern ist auch mit großen Abstand die lustigste und gleichzeitig eine der best gemachten TV Serien zurzeit. Wer dunklen Humor und Serien wie Torchwood mag sollte sich Misfits nicht entgehen lassen.
8,8 von 10 Männer Namens Beverly