Eros-Center Hamburg (1969) [101 pixel]
Der amerikanische Journalist Eddy Green (Günter Hendel), schreibt einen Artikel über Prostitution in Hafenstädten. Zur Zeit verweilt er in Hamburg, von wo aus es weiter nach Tokyo gehen soll. Er bleibt aber länger in der Hansestadt als er eigentlich geplant hatte. Bei seinen Interviews bekommt er nämlich Wind von zwei üblen Brüdern, die den Rotlichtbezirk Hamburgs vollkommen in ihren Fahrradkettenschwingenden halten. Als dann auch noch plötzlich ein paar der Mädchen ermordet werden, mit denen er vorher gesprochen hat, wird der investigative Journalist in ihm wach. Um den dreckigen Machenschaften der Brüder auf die Schliche zu kommen, bestellt er sich von ihnen die Minderjährige Jungfrau Karin (Regina Jorn). Doch anstatt sie wie geplant in Sicherheit zu bringen, verliebt er sich in sie.
Günter Hendel (Graf Porno und die liebesdurstigen Töchter) ist ja ein ganz früher Fuchs der deutschen Sexwelle und von Anfang an mit Produzent und Writer Alois Brummer (Zwei Kumpel in Tirol) dicht verbandet. Hier lässt er sich aber von Niemandem die Butter vom Brot nehmen und agiert nicht nur als Regisseur, sondern auch als Hauptdarsteller, in Anbetracht, dass es sich hier nicht nur um etwas Erotikklamauk mit Report Einlage handelt, sondern um eine Art Klamauk-Report-Erotik-Thriller-Krimi, ist er selbst nicht die beste Wahl für diese Rolle gewesen. Es gibt zwar nur eine richtige Actionsequenz, aber die versammelt er und sein Kollege Achim Hammer (Hausfrauen-Report 1: Unglaublich, aber wahr) als Lefty Townsend - was für ein Name - aber völlig.
Andererseits ist es auch nicht mehr allzu schlimm, denn Hendel ist auch als Regisseur vollkommen fehlbesetzt und scheint nicht zu wissen was er tut. Wenn man bedenkt, dass er es nicht mal schafft die Figuren während Dialogen im Fokus zu halten, muss man wohl nicht erst erklären auf welchem technischen Niveau sich Action, Suspense und Erotikszenen bewegen. Allerdings trägt seine handwerkliche Unfähigkeit ein wenig zum Reportcharme bei. Dolle wird der Film dadurch aber trotzdem nicht. Dafür bleibt der Film aber schon allein durch seinen Krimianteil irgendwie etwas frischer als die meisten seiner Zunft. Wie in den anderen Filmen wiederholen sich auch hier immer die selben Kalauer und Szenen, aber wenigstens tun sie es hier ein wenig seltener als in den meisten der übrigen Genrevertreter.
Außerdem ist der Cast eigentlich ganz angenehm. Da wären zum einen Rinaldo Talamonti (Hausfrauen-Report 4) und Dieter Prochnow, während bei den Damen Doris Arden (Ehemänner-Report) und Regina Jorn (Männer sind zum Lieben da) unterhalten können. Insgesamt also kein starker Film, aber im Vergleich zu anderen Filmen dieser Art, vor allem den späten Jodel und Lederhosenstreifen, kann das Eros-Center doch die Zeit etwas schneller vergehen lassen.
Die DVD von 101 pixel kann mit einem überraschend guten Bild überraschen, dass sogar im Kinoformat daherkommt. Leider ist der Ton des nachsynchronisierten Films mit einem sehr starken Hintergrundrauschen gestraft, das teilweise schon stark nerven kann. Ansonsten ist die DVD aber gut. Die Menüs sind hübsch gestaltet, auch das Caver und das Backcover sind stimmig in einem knalligen Pink gehalten und es gibt sogar einen kleinen Bonus. Einmal wäre da eine Bildergalerie, für die man ganze 31 Kinoaushänge von damals auftreiben konnte, sehr cool! Dazu gibt es dann noch vier Trailer und zwar zu “Dr. Fummel und seine Gespielinnen”, den herrlich reißerischen Trailer zu “Pornografie Illegal”, “Graf Porno und seine Mädchen” und “Obszönitäten”. Feine Sache!
3,9 von 10 mit der Hand gebügelte Hosen