Dienstag, 28. Februar 2012

Die Einladung (Splitter)

Die Einladung (Splitter)

Nachts kurz vor 3 klingelt Raphaels Handy. Es muss also wichtig sein sonst würde um diese Uhrzeit ja Niemand anrufen. Am anderen Ende ist sein Kumpel Leo. Er hat eine Autopanne irgendwo draußen am Arsch der Welt und er soll ihn von da weg holen. Toll, bis er da war und Leo nach Hause gebracht hat ist es schon so spät das er zur Arbeit muss. Die Nacht wäre dann gelaufen. Außerdem will er lieber mit seiner Freundin Helen weiter kuscheln. Er kann doch den Pannendienst anrufen wozu bezahlt er denn die Beiträge? Schließlich lässt er sich von Helen doch dazu überreden seinem Kumpel zu helfen. Als er bei Leo und seinem Auto ankommt stellt er fest das dem Auto nichts fehlt und bei seinem Kumpel sind einige seiner anderen Freunde. Leo hat nämlich alle nur getestet um zu sehen wer wirklich kommt wenn Not am Mann ist. Raphael nimmt ihm das allerdings übel. Einige Zeit später sitzt er allein zu Haus, Helen ist irgendwohin verreist und er beginnt sich Gedanken darüber zu machen wer kommen würde wenn er so eine Aktion abziehen würde.

Genauso in seinem vorherigen Werk Sonnenfinsternis, geht es auch in dieser Geschichte von Thierry Terrasson alias Jim um Freundschaft und Gefühle. Die Ausgangsfrage wer hilft mir eigentlich wenn es einen wirklichen Notfall gibt ist interessant. Sie entwickelt sich im Verlauf der Geschichte weiter zur Frage wer eigentlich wirklich als Freund bezeichnet werden kann und was Freundschaft genau bedeutet. Zwar ist die Handlung gut durchdacht, manchmal vielleicht zu durchdacht um real zu wirken und die Charaktere sind sympathisch, allerdings wird der Lesefluss zwischenzeitlich durch kleinere Längen unterbrochen.

Da wäre es schön gewesen wenn Mermoux Artwork etwas mehr Seele hätte, die Figuren kantiger und nicht alle mit Mondgesicht. Insgesamt wirken die Zeichnungen nämlich zu Bausatz mäßig. Könnten die Zeichnungen die Emotionen ein wenig besser transportieren hätte man so manchen Dialog kürzen können ohne etwas vom Inhalt zu verlieren. Problematisch ist dabei das nun jede Gefühlsregung erklärt wird man sie aber nicht wirklich sieht.

Das ist aber meckern auf hohem Niveau und eigentlich nur kleine Details die stören denn schlecht ist die Story auf keinen Fall genauso wie das Artwork das an sich auch gelungen ist. Es gibt eben nur ein paar Details die aus diesem Comic etwas noch spezielleres gemacht hätten. Trotzdem eine klare Empfehlung wenn euch die Story interessiert.

8 von 10 lauwarme Flaschen