Civic Duty (2006) [I-ON NewMedia]
Nach dem 11. September 2001 werden die amerikanischen Nachrichten von reiner Panikmache regiert. Als der leicht cholerische und paranoide Terry Allen (Peter Krause) seinen Job als Buchhalter verliert hat er viel Zeit um sich mit den Nachrichten zu beschäftigen. Seine Angst vor Terroranschlägen wird immer größer und als er dann auch noch mitbekommt das neben ihm und seiner Frau ein arabischstämmiger Mann ist er sich sofort sicher das er ein Terrorist sein muss. Immer mehr verfängt er sich in dieser Idee. Mit schlimmsten Folgen für sein Leben.
Civic Duty ist nicht nur ein wirklich gelungener Thriller, sondern in erster Linie eine äußerst gute Kritik an der Meinungsmache die im US-Fernsehen betrieben wird. Im Hintergrund laufen den gesamten Film über Nachrichten angereichert mit den bekanntesten Anti-Terror ansprachen von Bush. Im Verlauf wird aufgezeigt wie der Zustand der nationalen Paranoia leicht dazu führen kann normale Menschen zu Terroristen zu machen. Außerdem wird die Frage in den Raum gestellt inwiefern Bürger der westlichen Welt selbst schuldig sind an schrecklichen Dingen in dieser Welt.
Der Film ist sehr optisch veranlagt und die paranoide Stimmung kommt mehr durch die Kameraeinstellungen und Kompositionen zur Geltung als durch die Dialoge. Leider ist die Botschaft nicht ganz so subtil und besonders die ständigen Schnipsel aus den Bush Reden sind teilweise etwas zu viel. Peter Krause in der Hauptrolle ist eine wirklich gute Wahl und das Ende ist atmosphärisch einfach großartig geworden.
Bleibt zu hoffen das Jeff Renfroe (Sand Serpents) noch mal die Chance bekommt ein gutes Drehbuch zu verfilmen und nicht weiterhin billige TV Filmchen drehen muss, wäre wirklich eine Schande.
Die Blu-ray haut außer einigen Trailern leider nichts zu bieten.
8 von 10 verdächtige Briefumschläge