Familiar (2011)
John Dodd (Robert Nolan) hasst sein Leben. Er ist in seinen Vierzigern geht einem öden Job nach, hasst seine Frau Charlotte (Astrida Auza) und seine Tochter Jordan (Cathryn Hostick), doch alles soll sich bald ändern. Seine Tochter soll aufs College gehen und wenn sie weg ist kann er auch endlich aus der Ehe fliehen. Dann kommt aber die Hiobsbotschaft Charlotte ist erneut schwanger. John will sich das aber nicht gefallen lassen. Es soll endlich Schluss sein mit Mid-life Crisis und Depression. Und so merkt er wie seine Unzufriedenheit immer mehr anschwillt bis sie förmlich aus ihm heraus zu platzen droht.
Familiar ist ein zwanzigminütiger Kurzfilm von Richard Powell (Consumption), der gewisse Verbindungen mit seinem vorherigen Kurzfilm Worm hat. Es fängt als ziemlich drückender Psychohorror an und geht zum Ende hin den Weg bis zu einer wirklich fiesen Gore Szene, die einen so schnell nicht mehr los lässt. Der Aufbau ist vollkommen gelungen. Von der ersten Sekunde merkt man das mit John einiges im Argen ist. Schnitt Sound und Kameraeinstellung unterstreichen dabei das schizophrene und beklemmende Gefühl des Protagonisten und sein Gefühl des gefangen seins kommt ungefiltert beim Zuschauer an. Eine deftige Überraschung, verdammt gut gemacht!
Zu sehen sind nur drei Schauspieler Einfluss auf die Handlung nimmt aber nur Robert Nolan (Red: Werewolf Hunter) der ständig im Disput mit sich selbst steht. Nolan bringt die Verzweiflung und die Zerrissenheit seiner Rolle absolut rüber und hat mich damit sehr beeindruckt. Aber auch Astrida Auza verleiht ihrem kurzen Auftritten viel Gewicht.
Super sind auch die Spezialeffekte. Handgemacht und wirklich hart geht es zu, zwar nur in den letzten Minuten, dafür sind diese nur schwer zu ertragen und keinesfalls für einen schwachen Magen geeignet.
Familiar hat mich total umgehauen, da ich nur einen normalen Horror Short erwartet habe, das Ergebnis war dann doch etwas heftiger als ich mir hätte denken können. Cronenberg Fans sollten unbedingt mal reinschauen, Vergleiche zu Naked Lunch und Die Fliege liegen jedenfalls auf der Hand.
9 von 10 Internetrecherchen