Paul Vier und die Schröders (Hörbuch Hamburg)
Die Ulmenstraße ist in Aufruhr, die Schröders sind nebenan eingezogen. Mutter Schröder kommt mit vier Kindern und ohne Mann in die Gegend und auch die Kinder benehmen sich nicht so wie sie es sollen. Alle sind sich einig, so was darf nicht geduldet werden und daher bilden die Spießbürger eine Allianz um die ungewöhnliche Familie wieder zu vertreiben. Dabei werden die Maßnahmen immer schlimmer. Nur Paul Vier (Anton Sprick) hat mit den Schröders kein Problem und freundet sich mit den Kindern an und verliebt sich sogar in Delphine Schröder (Leonie Landa). Irgendwie muss er den Erwachsenen zeigen das die Schröders sich nicht anpassen müssen um akzeptiert zu werden.
Man das hätte ich jetzt nicht erwartet. Paul Vier und die Schröders von Andreas Steinhöfel ist ein wirklich packendes Jugendhörspiel das viel Aufmerksamkeit verdient. Es werden wichtige Themen angesprochen und die Art wie sich die Scheinheiligkeit der „normalen“ Leute enttarnt ist vielleicht etwas übertrieben aber trotzdem noch schlüssig und nicht allzu fern der Realität. Die 51 Minuten gehen verdammt schnell rum und einzelne Szenen wie zum Beispiel die Schlafwandler Sequenz sind extrem gut inszeniert.
Der Cast ist groß und voll mit jungen und alten Sprechern. Allen voran ist der noch junge Anton Sprick, der eine Glanzleistung abliefert und jedem Zweifel erhaben ist. Auch die anderen Sprecher können meist überzeugen, auch wenn nicht alle der noch sehr jungen Sprecher volle Leistung bringen.
Die Musiken von Benjamin Weidekamp und Michael Havest haben mir ebenfalls sehr gut gefallen. Auch bei den Geräuschen gibt es nichts zu meckern.
Wer ein Jugendhörspiel mit Tiefgang und viel Spannung sucht, dazu noch eine tolle Message will und auch technisch keine Abstriche machen möchte ist hier richtig. Paul Vier gewinnt!
8,4 von 10 Hellsichtige Kinder