100% Marvel 69: Marvel Tales - Eine Geistergeschichte (Panini)
Dieser Sammelband enthält Fantastic Four Annual #33, Daredevil Annual #1 und Wolverine Annual #1.
Sue und Richard haben sich endlich mal Urlaub genommen und lassen das Baxter Building in der Obhut von Ben und Johnny. Plötzlich klingelt aber ein Alarmglöckchen um Labor, das Dr. Strange alarmiert und zur Hilfe ruft. Er teleportiert sie nach England, wo die drei es mit der magischen Destine Familie zu tun bekommen und mit ihr auch noch mit vielen Dämonen und anderem Gesocks. Während Johnny 1969 in Woodstock wieder auftaucht und vom kleinen Vince klein gezaubert und daraufhin in ein Marmeladenglas gesperrt. Gleichzeitig reist eine Version von Vince aus einer anderen Zeit mit Ben durch die Jahrhunderte und besucht sogar Dinosaurier. In den Neunzigern wirbelte der Clan auch Hell’s Kitchen ordentlich auf. Daredevil musste damals nicht nur mit den vielen Geschwistern und einem Roboterdämon klarkommen. Dabei ging unter anderem auch ein ägyptisches Museum voller Monster zu Bruch. Mit den dabei befreiten vorzeitlichen Dämonen muss sich daraufhin Wolverine herumschlagen.
Bereits 1996 erdachte der britisches Comicautor Alan Davis (Thor #17: Alles brennt) die magische Zeitreise- und Superheldenfamilie Destine. Nach längerer Abwesenheit lies er sie für gleich drei, sich überschneidende, Annuals zurückkommen. Die Handlung ist ganz schöner Trash, aber eigentlich auch unterhaltsam. Am besten ist das Fantastic Four Annual geworden, da hier die alberne Art am besten zu den Charakteren passt. Heitere Zweitreiseaction mit dem Ding und der menschlichen Fackel geht vollkommen klar und die total abgedrehte Destine Familie dazu macht es noch etwas ulkiger. Als Gegenpol ist Dr. Strange dabei, der dem ganzen einen eher ernsten Anstrich gibt und ein Gleichgewicht herstellt. Nur durch die Übersetzung kommt hier eine etwas merkwürdige Ungereimtheit herein. Da die Figuren im Original einen britischen Akzent haben, erkennen die Leute dadurch woher sie kommen, in der deutschen Version auch, nur das es für diese Erkenntnis hier keinen Anlass mehr gibt, da sie keinen Akzent mehr haben.
Wolverines und Daredevils Jubiläumsspecials sind zwar auch ganz gut, nehmen sich aber trotz der oft unfreiwilligen Momente viel zu ernst. Schlecht sind die beiden Geschichten zwar nicht, es wäre aber mehr drin gewesen. Vor allem die Daredevil Geschichte hätte man ganz anders ansetzen müssen damit sich richtig funktioniert.
Nicht nur geschrieben hat er, sondern auch die Zeichnungen stammen von Alan Davis. Sie vielen Kreaturen sehen allesamt aus, wie aus einem coolen B-Movie. Nur so zum Spaß gibt er Thing zwischendurch auch mal den Look den er während der Silver Age hatte und die altägyptischen Viecher, mit denen sich Wolverine rumschlagen muss sehen auch nicht schlecht aus. Zudem sind die Farben schön bunt und trotzdem bring Davis auch düstere Momente gut aufs Papier.
Durchwachsene Annual Trilogie die zwar vor allem bei den FF einiges richtig macht, bei den anderen beiden Charakteren aber einige Durchhänger hat. Interessierten würde ich daher eher die Reguläre reihe der Fantastic Four und ganz besonders Daredevil empfehlen.
5,7 von 10 Polizisten die wahllos irgendwo rauf treten