Tötet Hitler (2009) [Maritim Pictures]
Während des zweiten Weltkriegs errichten die Nazis einen neuen, wichtigen Kommandostützpunkt in der Ukraine. Zu dessen Einweihung soll sogar Adolf Hitler (Mikhail Efremov) persönlich antanzen. Zur selben Zeit bricht ein russischer Major aus der Gefangenschaft der Deutschen aus und gemeinsam mit einigen Partisanen und einem kleinen russischen Spezialkommando soll er nun ein Attentat an Hitler verüben.
Spoiler: Hitler überlebt!
Hab ich letztens schon mal gesehen, vermutlich unter anderem Titel und ich bin felsenfest davon überzeugt auch was dazu geschrieben zu haben. Da ich den Text aber nirgendwo finden kann, kann es auch sein das ich es mir nur eingebildet habe. Jedenfalls gibt es auch gar nicht so viel zu schreiben. “Tötet Hitler” ist einer von unzähligen Filmen über nicht geglückte Attentate auf Hitler. Die knapp zwei Stunden gehen nur sehr zäh am Zuschauer vorbei und haben nur wenige unterhaltende Momente. Das Drama wirkt aufgesetzt und besteht nur aus russischem Heldenmythos. Schon allein alle Charaktere entweder vollkommen emotionslos, unsympathisch oder nichtssagend sind, ist es schwer irgendwie Zugang zu ihnen zu finden. Somit bleibt einem natürlich auch die Dramatik verschlossen. Bei der Action gibt es wenige Momente die solide installiert wurden, nur der Mut, auch mal etwas Blut zu zeigen, gehört honoriert.
Dafür sorgt die Ausstattung dann aber auch für einige unfreiwillig lustige Momente. Am besten gefiel mir Hitler im Badehaus. Erstmal sieht Mikhail Efremov der alten Nazisau nicht unbedingt ähnlich, der falsche Bart fällt auch zu jeder Zeit beinahe ab. Es kommt aber noch besser. Es gibt eine Szene im Badehaus. Dabei trägt Hitler nur eine Toga und chillt am Rande des Pools, wie einst Caesar. Zudem wurde diese Szene auch noch total romantisch verklärt gefilmt, man beobachtet in dieser Szene nämlich Hitlers Reflektion im Wasser. Ich weiß nicht was für einen abstrusen Fetisch man hier befriedigen wollte, kurios ist es aber allemal. Und irgendwie auch peinlich.
Ansonsten halt viel langweilig auch. Da wird mal geballert, Helden gezeigt, eine Frau guckt traurig in die Kamera weil ihr liebster in Gefahr ist, es wird gebuddelt, Hitler, Scharfschütze, Militär Blabla und dann alles noch mal von vorne. Der Titel ist ja ganz cool, danach kann der Streifen aber nicht mehr punkten. Man hatte sich von Anfang an mehr vorgenommen als man schaffen konnte, wäre aber vermutlich auch an weniger noch gescheitert.
Bild und Ton sind okay und auch die Synchro ist auf der selben Stufe wie der Rest des Films. In der "2. Weltkrieg - Der Horror des Krieges Collection"sind außerdem "2. Weltkrieg - Bomber", "Von Hitlers Schergen gejagt", "7 gegen die Hölle", "Special Dispatch" und "Kesselschlacht in der Normandie" auf zwei Discs zu erwerben.
3,6 von 10 dekadente Hitlers