Jack Slaughter - 20 - Der satanische Gral (Folgenreich)
Schmerzlich vermint die Tochter des Lichts Jack Slaughter (Simon Jäger) seine Seele. Diese wurde ihm wie bekannt von Lucy Lucifer (Lutz Mackensey) gestohlen. Zurück bekommt er diese kleine Kostbarkeit nur, falls er es schafft aus Lucys persönlichen Gral ein wenig Dämonenblut zu bechern. Muss dann wohl mal gemacht werden. Klingt zwar nicht zu kompliziert, stellt sich aber in der tatsächlichen Umsetzung als sehr viel schwerer heraus. LL verbündet sich wohl oder übel mit Flopper (Delphin Mitzi), Basil (Reiner Fritzsche) und Professor Doom (Klaus Dieter Klebsch) und zusammen mit Jason Damian Krüger (Axel Lutter), dem unbesiegbaren Wächter des Grals, verbarrikadieren sie sich im Kloster der Niedertracht. Jack und seine Freunde bereiten sich ihrerseits genauso auf den letzten Kampf gegen Doom vor. Grandma Abigail (Gisela Fritsch) fragt eine befreundete Gottheit um Hilfe, während Kim Novak (Arianne Borbach) den Liberator aufbohrt und ihn mit Titan-Uran-Valium-Geschossen bestückt, die selbst die goldene Dämonenhaut Dooms durchbohren und seinen eh schon koffeinarmen Körper den Rest geben sollen.
Mit der 20. Folge findet wohl die erste Staffel von Jack Slaughter ihr Ende, in anbetracht wie ausgelutscht der Humor mittlerweile geworden ist, sollte man vielleicht auch die Serie insgesamt bald zu einem befriedigenden Ende führen. Denn wie die meisten Folgen ist auch diese hier für sich allein gesehen ganz okay, vor allem da die Produktion ziemlich solide ist und das schon seit vielen Episoden. Hört man aber jede Folge des Hörspiels, so stört es schon, dass die Handlung insgesamt nicht voran kommt. Hoffentlich zum zigsten mal wurden die Bösewichte jetzt besiegt und wenn man nicht jedes mal die absolut selbe Geschichte erzählen möchte, sollte man jetzt endlich neue Figuren einführen und nicht an altem festhalten. Denn nicht nur der Kampf gegen Doom ist immer der selbe, sondern auch die Witze. Es gibt einige prollige Sprüche, arme Wortspiele und einiges an Antihumor und ja, das ist alles ganz okay wenn man so was mag. Zwanzig folgen lang kannst du so was aber nur bringen, wenn du die Verhältnisse mal etwas durchschüttelst. In diese Richtung hin gibt es immer wieder mal Vorstöße, aber mit der nächsten Folge geht wird dann doch jedes Mal alles revidiert und geht seinen ausgetrampelten Pfad entlang.
Mittlerweile ist es schon sehr schwer immer noch über die selben Witze zu lachen. Ja, Kim ist ein Bikinimodel und intelligent, Basil ein Speichellecker, Doom ist böse, mag Kaffee und hat einen Delphin. Und so hat jede Figur einen Gag und der wird seit der ersten Folge durchgezogen. Hinzu kommen noch die doofen Witzchen, die teilweise wirklich so bescheuert sind das man jedes mal darüber lachen muss, aber dieses Lachen wird jedes mal genervter. Daher sind wir mal gespannt wohin die Reise uns ab der nächsten Staffel bringt und hoffen das man sich etwas mehr traut und nicht genauso weitermacht wie bisher.
Die Sprecher wirken teilweise auch nicht mehr so frisch wie einst, jedoch allesamt ziemlich gut. Herr Klebsch gibt weiterhin einen guten Bösewicht ab, klingt aber immer mehr wie eine Parodie auf die Parodie, ansonsten ist alles beim Alten. Jeder der Sprecher macht was er soll und klingt dabei auch immer okay, wenn auch nicht so spritzig und pointiert, wie ein professioneller Sprecher klingen sollte, der uns tolle Comedy verkaufen möchte. Die Sound und Musikauswahl ist teilweise auch etwas krude. Vor allem der plötzlich Heavy Metal Einsatz während einiger dramatischer Momente klang für mich eher unpassend. Im Grunde geht also an allen Punkte noch etwas mehr, ansonsten macht man mit dieser Folge in jeder Hinsicht was man tun muss um ein akzeptables Hörspiel zu bringen. Mehr leider nicht.
5,5 von 10 goldene Nasenhaare