Montag, 23. September 2013

End #1: Elisabeth (Splitter)

End #1: Elisabeth (Splitter)

Elisabeth ist klein, zierlich hat große Kulleraugen und Haare so weiß wie das Leben. Leider ist sie schon tot. Sie wurde nur 13 Jahre, 6 Monate und 6 Tage alt. Während ihre Schwester Dorotehea in unserer Welt trauert, aber nicht so recht an den Tod von Elisabeth glaubt, erwacht Elisabeth jede Nacht in einer traurigen, kahlen und vollkommen leblosen Welt. Ist das was uns alle nach dem Tod erwartet oder ist mit ihr etwas anderes passiert? Jede Nacht muss sie die selbe schmerzhafte Prozedur durchmachen, doch wenigstens ist sie nicht allein. Bei ihr ist ihre Fledermaus Odysseus und ihr Korallenschlangenkater Napoleon. Gemeinsam leben sie ein ödes nicht Leben, aber vielleicht wird sich daran ja bald etwas ändern.

Die Geschichte von “End” bleibt bisher noch relativ Vage. Der Fokus liegt ganz besonders auf dem Artwork von Barbara Canepa und Anna Merli, das düster, märchenhaft, melancholisch und sehr mangaesk ist. Alles wirkt sehr süß, sieht so eigentlich auch ganz cool aus und erinnert dabei ein wenig an eine Gothic Version der Kingdom Hearts Spielreihe. Die eigentlich tolle melancholische Erzählweise, die natürlich mit extrem viel Pathos versehen wurde, was hier aber eigentlich passt, verliert ihre emotionalen Stärken jedoch sehr durch all die knuffigen Zeichnungen. Süß und traurig gleichzeitig ist nicht unbedingt einfach und klappt hier nicht so richtig.

Daher konnte mich das erste Album bis auf wenige Momente emotional einfach nicht packen, aber vielleicht ergibt sich das ja noch. Sehr merkwürdig war dann doch die Sexualisierung des kleinen Teenagers. Klar ist so was normal wenn man sie in ein Gothic Lolita Outfit packt, sie dann aber auch noch nackt zu zeigen und Brüstchen dabei ins rechte Licht zu rücken hat dann noch eine ganz andere Qualität. Ich vermute mal die beiden Künstlerinnen haben es ohne Hintergedanken getan, merkwürdig und vollkommen unüberlegt wirkt es trotzdem. Bisher gefallen mir ihre beiden Tierchen am besten und das Finale war auch gut, da wirklich traurig, wenn auch etwas plump vorgetragen. Andererseits muss man aber auch sagen, dass solch ein Comic eine sehr klare Zielgruppe hat, die angesprochen werden soll und es vermutlich auch lieben wird. Außerhalb dieser Zielgruppe wird der Comic aber nicht allzu viel Aufmerksamkeit und Gefallen finden, außer wenn die Folgealbum noch etwas mehr hermachen können.

7 von 10 tentakelbeinige Katzen