Der Erste nach Gott (2005) [Schröder Media]
Der sowjetische U-Boot Kapitän Alexander Marinesco (Dmitriy Orlov), ging als einer der besten in seiner Funktion während des zweiten Weltkriegs in die Geschichte ein. Nur wenige haben den Nazis auf dem Seeweg solch erhebliche Schäden zugesetzt wie er und seine Männer. Dabei war er nicht immer der Diensttreueste und dadurch bei seinen Vorgesetzten nicht gerade beliebt. Wo Neid und ungehorsames Verhalten zusammenkommen, bleiben Intrigen natürlich nicht aus und es ist ja nicht so, als wäre er unangreifbar. Schließlich ist auch seine Affäre mit einer Schwedin (Irina Björklund) nicht unbedingt gerne gesehen, als dann auch noch herauskommt, dass er bei seiner proletarischen Herkunft gelogen hat und er dann noch auf die Suche nach seinem verräterischen Bruder macht, ist eine Bestrafung nicht mehr zu weit.
In vielen Punkten, wenn nicht sogar in allen, ist “Der erste nach Gott” ziemlich platt, trotzdem aber nicht zu dämlich. Soweit ich nachvollziehen konnte werden einige Fakten aus dem Leben des echten Kapitäns übernommen ohne dabei zu viel zu ändern. Sehr störend ist allerdings die eine Erzählerin, dabei handelt es sich um ein Mädchen das sich in den Seemann verliebt hat nachdem sie ihn zum ersten mal sah, dann nie ein Wort mit ihm wechselte und dann das große Flennen bekommt, wenn er mit der Schwedin rummacht, die eigentlich Finnin ist oder Französin, aber englisch spricht. Erstens hält sie den Laden ungemein auf und zweitens trägt sie absolut nichts zur Handlung bei. Eigentlich hat sie auch überhaupt nichts mit der Sache zu tun.
Ohne diese zweite Erzählerin und ihre unwichtigen Szenen, wäre der Film locker um eine halbe Stunde leichter und sehr viel kompakter und vielleicht sogar ein wenig spannend. Es würde ja schon helfen wenn die Figur nicht ganz so arg blöd wäre. Der Rest ist ein mittelmäßiger Kriegsfilm, der den Krieg nur am Rande zeigt und sich mehr drauf beschränkt die Soldaten beim Saufen und Vögeln zu zeigen. Könnte sicherlich aufregender sein. Richtige U-Boot Szenen gibt es nur vereinzelt und Action ist auch nur am Rande vorhanden. Die Darsteller sind okay, die Computereffekte irgendwie meist auch, man muss aber wohl schon viel fürs Genre übrig haben um noch Gefallen daran zu finden. Keine Katastrophe, jedoch auch nicht spannend oder besonders gut gemacht.
Die Bildqualität der DVD ist ordentlich und die deutsche Synchro auch. Sie lässt einige der Darsteller sogar noch etwas besser dastehen als im O-Ton. Diesen gibt es auch nur in Stereo zu hören, während die synchronisierte Fassung auch in 5.1 anwählbar ist. Cover darf gewendet werden und als Bonus ist noch ein sehr ausführliches Making Of auf der Disc zu sehen. Leider hat man auf deutsche Untertitel verzichtet, russisch Kenntnisse wären also hilfreich.
4,4 von 10 stachelige Blumen in der Kantine