Hells Angels - Verdammt in Vietnam (1970) [Paragon Movies]
Das CIA verfrachtet eine Truppe von Hells Angels nach Vietnam, wo sie ein paar Agenten aus der Gefangenschaft der chinesischen Armee befreien sollen. Anstatt aber ihrer Pflicht nachzukommen, verbringen sie ihre Zeit mit Scheiße bauen und besuchen die eine oder andere käufliche Dame. Teilweise Bändeln sie sogar richtig mit den Damen an und kümmern sich um den Nachwuchs. Nebenbei bessern sie die Kasse noch mit Drogenverkäufen auf, doch auch die unbeschwerte Chaotentruppe gerät bald in den erbarmungslosen Strudel des Krieges.
Wenig beachtet, aber in seiner kleinen Nische doch recht erfolgreich. Regisseur und Schauspieler Jack Starrett begann seine Karriere als Regisseur, mit dem ebenfalls in dieser Box enthaltenen “Run, Angel, Run!”. Darauf folgte dann dieser Vietnam / Biker Exploiter und weiter ging es für ihn danach mit den Blaxploitation Klassikern “Slaughter” und “Cleopatra Jones”. Als Darsteller war er unter anderem auch in “Rambo” und im nie fertig gestellten “Grizzly II: The Concert” zu sehen oder eben nicht. Wie für ihn und gute exploitative Filme typisch, beginnt alles etwas albern und eben auch merkwürdig. Die Angels kommen unrasiert mit Matte, ohne Uniform und in Gangkluft nach Vietnam und benehmen sich wie die sprichwörtliche Axt im Walde. Erst ist der Erguss also locker und lustig und beschert dem Zuschauer am Ende ein dickes downer Ende. So wird ein Film in dem dicke haarige Typen, Kinder mit heraus gerissenen Bananenstauden verprügeln am Ende doch noch sehr dramatisch und emotional. So was kannste nur in Grindhouse Klassikern bringen und nirgendwo anders.
Die Geschichte haben wir Alan Caillou der vor allem als Schauspieler in Filmen wie “Die Eispiraten” mitwirkte, aber auch Drehbücher schrieb, wie zum Beispiel bei diesem Film hier oder Klassikern wie “Evel Knievel”. Das Ergebnis ist insgesamt sehr solide, hat vielleicht minimale Durchhänger und sieht für einen B-Movie, der auf den Philippinen entstanden ist ziemlich gut aus. Auch bei den Darstellern geht der geneigte Schmutzfan nicht leer aus. Wer es gerne etwas ranziger hat, bekommt nämlich einige Fanlieblinge zu sehen. Ganz vorne mit dabei ist mal wieder William Smith (Grave of the Vampire), der die Hauptrolle gewohnt charismatisch und mit dem nötigen Bock ausfüllt. In einer prominenten Nebenrolle ist Bernie Hamilton (Hammer) zu sehen und zu den weiteren talentierten Akteuren gehören Adam Roarke (Der Sohn des Mandingo), Paul Koslo (Der Omega Mann) und John Garwood (10 to Midnight). Da gibt es nichts auszusetzen. Dazu kommt noch die geile deutsche Synchro, die gute Sprecher zu bieten hat, die wenn es nötig wird ernsthaft zu Gange gehen, aber auch in den schwachsinnigen Momenten bierernst Beleidigungen wie “Bumskopf” raushauen können. Da mag man nicht meckern.
Diese frühe Arbeit von Jack Starrett ist nun auch bei Paragon Movies in der großartig betitelten "Hells Angels - Horrortrip mit 100 PS Collection Vol.1" zu sehen. Auf drei DVD's bekommt ihr insgesamt neun Filme. Die anderen Titel wären "Black Angels - Die sich selbst zerfleichschen", "Born to Ride", "Blutnacht der Satansrocker", "Rebel Riders", "Hells Angels on Wheels", "Hells Angels 70 - Motorradrocker schlagen zu", "Run Angel Run" und "Die Rocker von der Boston Street". Bild und Ton sind in ansprechender Qualität vorzufinden. Eine sehr coole Box mit einigen tollen Titeln. Leider macht die Box optisch einen sehr öden und mordernen Eindruck und viele werden vermutlich nie mitbekommen was für seltene Titel sie hier verpassen. Box kommt mit Pappüberstülper und Wendecover. In diesem Fall ist die Synchro ziemlicher Murks und der Film selbst der erste Totalausfall der Box.
7 von 10 Hakenkreuzhippies