Robocop: Last Stand #1 (Boom!)
Die Polizeikommission wurde aufgelöst und RoboCop wird als Mörder gesucht und muss sich im Untergrund verstecken. Währenddessen stromert die neue private Security Firma durch die Straßen und schikaniert unbescholtene und bescholtene Bürger. Ewig wird RoboCop aber nicht im Untergrund bleiben. Er bereitet sich auf seinen letzten großen Kampf vor um endgültige Gerechtigkeit herbeizuführen.
Schon an seinem Drehbuch zu RoboCop 2 hatte man Frank Miller (Sin City) damals gefährlich viel herumgedoktert. Als der dritte Teil dann noch viel kinderfreundlicher werden sollte lies Miller sich nicht mehr weiter reinreden. So wurde er zwar völlig von dem Projekt genommen, konnte aber ein letztes mal seine künstlerische Integrität bewahren. Seit einigen Jahren kursiert Frank “God damn Batman” Millers Drehbuch nun schon im Internet. Liest sich eigentlich auch ganz gut. Dachte man sich auch in den Büros der Boom! Studios. Dass, das RoboCop Remake ansteht hilft natürlich auch ein wenig. Jedenfalls hat man sich die Rechte am originalen Drehbuch gesichert und Steven Grant (Whisper) damit beauftragt die Sache in ein Comicskript umzuwandeln. So kam es dann jetzt auch und das Ergebnis ist eigentlich ganz okay. Der Aufbau dieser Ausgabe ist ganz nett und es liest sich fluffig. Jedenfalls bis zum Ende, das extrem abrupt ist. Ich würde also eher vorschlagen zu warten, bis alle acht Ausgaben im Trade erscheinen. Ansonsten dürfte die Sozialsatire etwas bissiger und intelligenter sein und wie gewohnt hat Miller auch hier mal wieder einen Überschuss an Prostituierten erzeugt. Nervt ein bisschen.
Positiv ist allerdings der kesse Federstrich vom Schreibtisch des Comicneulings Korkut Öztekin. Kein glattgebügelter Stil erwartet den Leser, sondern ein ansprechender Independent Look. Gerade die Eröffnungsseiten sind cool arrangiert und der erste Auftritt von RoboCop hat’s in sich. Stimmige Sache wenn auch leider nicht über die 22 Seiten in gleichbleibender Qualität. Wenn ihr also einen neuen RoboCop Comic mit einer etwas angestaubten Geschichte lesen Wollt, wartet ihr am besten auf die gesammelte Ausgabe. Der bisher ungeborgene heilige Gral des Millers ist es allerdings nicht.
6,9 von 10 einsame Tage unter der Stadt