Avatar: Der Herr der Elemente #5 - Die Suche 1 (Cross Cult)
Der Krieg der Reiche ist beigelegt, das Feuerreich verhält sich friedlich seitdem Zuko zum neuen Feuerlord ernannt wurde. Aang macht einen super Job als Avatar und wird dabei stets tatkräftig von seinen Freunden Katara, Sokka und seinem Windbüffel Appa unterstützt. Große Schlachten bleiben also erstmal aus, ausruhen können sich die jungen Helden aber trotzdem nicht. Ein dunkles Geheimnis liegt nämlich noch immer über dem Feuerland. Es stellt sich nämlich die Frage, wo die Mutter von Zuko und dessen Schwester Azula, die zur Zeit in der Anstalt untergebracht wurde, abgeblieben ist. Eines Nachsts kann Azula fliehen und Briefe ihres Vaters Ozai finden, die Aufschluss darüber geben könnte wo sie zu finden ist. Auf die Suche gehen unsere Freunde nun gemeinsam mit ihrer gemein gefährlichen Feindin Azula. Ihre Suche führt sie nicht nur auf die Spur ihrer Mutter Ursa, sondern könnte auch das größte Geheimnis des jungen Feuerlords lüften.
In der neuesten Minireihe aus dem Avatar Universum sollen wir endlich alles über Zuko und Azulas Herkunft und ihre Mutter erfahren. Der Comic führt an der Stelle weiter, an der “Das Versprechen” aufgehört hat und bringt Aang und die anderen wieder mit Zuko zusammen. Leider müssen sie sich mit Azula rumärgern, die als Einzige weiß wo man ihre Mutter finden könnte. Dabei macht Comicautor Gene Luen Yang gleich an mehreren Stellen einiges richtig. Am wichtigsten war hier Azula richtig zu charakterisieren. Gelingt ihm auch prima. Es wäre ein leichtes gewesen sie als gefährliche Irre darzustellen, was sie ja auch ohne Zweifel ist, aber gleichzeitig schreibt er die mächtige Kämpferin auch sehr labil und verletzlich. Es wird klar wie sehr sie darunter leidet was im Krieg passiert ist, unter der feurigen Hand ihres Vaters, ihrer Gefangenschaft und der Sehnsucht nach ihrer Mutter. All das hat sie krank gemacht und zeitgleich eine harte Persönlichkeit kreiert, die zum Schutz ihres wahrem Ichs herhalten muss. Der Cliffhanger dieses Bands, kann je nachdem wie viel Wahrheit hinter dem gelüfteten Geheimnis steckt, auch bedeuteten dass sie ihren Bruder mit ihrem verhalten nur schützen wollte. Egal wie man es aber sieht, diese Figur hat wie die meisten aus der Avatar Welt einige Tiefen zu bieten und ist viel mehr als nur eine Schurkin einer x-beliebigen Kinderserie.
Auch die anderen Figuren sind gut geschrieben, sind emotional, aber auch einfach mal lustig drauf. Etwas Romantik zwischen Aang und Katara gibt es auch zu sehen und Sokka bringt natürlich noch etwas mehr Humor in die Angelegenheit. Man kann diesen Band aber nicht nur aufs familiäre Drama beschränken und so bekommt ihr neben der Suche nach Ursa auch noch ein paar Rückblenden in die Jugend der vermissten und in der Gegenwart kommt es auch zu einem Kampf zwischen Appa und einem Geisterwolf aus der spirituellen Welt. Nicht nur, dass das Vieh gefährlich ist, es hat auch noch schlechte Manieren. So rülpst es Feuer und kostet Mottenwespen aus. Unangenehmes Wesen, das uns aber eine coole Actionszene bescheren kann.
Illustriert wurden die 76 Seiten von Gurihiru und es sieht meist richtig toll aus. Der Kampf gegen den Wolf, kann zeitgleich richtig cool, lustig, aber auch dramatisch wirken. Ansonsten geht es schön farbenfroh zu und die Bändigerfähigkeiten werden einige male auf einfallsreiche Art eingesetzt. Der Stil der Cartoonserie wird sehr gut eingefangen und obwohl die Seiten meist simpel aufgebaut sind, was durchaus positiv zu verstehen ist, da einige Leser mit Avatar ihre ersten Comics lesen werden, schafft er es trotzdem die Spannung aufrecht zu erhalten und immer alles in Bewegung zu halten. Bisher wohl der gelungenste Comic mit Aang und den anderen. Bonusmaterial hat dieser Band leider keines verpasst bekommen.
7,8 von 10 Mr. Boomeränge