Starke Stücke - Wolfgang Amadeus Mozart - Requiem (Igel Records)
Kurz vor seinem Tod und nach der Fertigstellung der Zauberflöte, begann Wolfgang Amadeus Mozart (Andreas Wimberger) mit der Arbeit an seinem Requiem. Ein Grauer Bote (Martin Umbach) bot ihm viel Geld und forderte dafür das Requiem, das später zu seiner eigenen Totenmesse wurde. Ein Jahr nachdem der Komponist sein Leben aushauchte, wird Johann (Christoph Luser), einer seiner damaligen Geigenschüler von einem Unbekannten damit beauftragt das Requiem zu kopieren. Gleichzeitig bittet aber auch Mozarts Witwe Constanze (Katja Schild) ihn und seinen Freund Ferdinand (Stefan Murr) um Hilfe. Sie glaubt nämlich daran, dass ihr Mann vielleicht vergiftet wurde, wie er selbst immer glaubte. Als die beiden Studenten Mozarts Grab suchen entdecken sie einige dunkle Geheimnisse, in denen sowohl die Illuminaten, wie auch die Kirche involviert sind.
Diese Folge von Starke Stücke hält sich meiner Meinung zu sehr mit fiktivem und der Legendenbildung um Mozarts Tod auf. Seine eigene Vermutung das er vergiftet wurde wird hier aufgegriffen und während man sich zum Beispiel bei Mozarts eigener Vermutung und den damaligen Theorien der Ärzte an die belegten Fakten hält, die so auch überliefert wurden, bringt man leider auch einige eher abstruse Elemente aus den Sagen um den Komponisten mit ein. So konstruiert man hier vieles um einen Mord den es faktisch wohl nicht gegeben hat und bringt eine Verschwörung der Inquisition und die Illuminaten mit in die Sache. Während Mozarts Beziehungen zu den Freimaurern belegbar sind, gibt es auf seine Verbindung mit den Illuminaten nicht unbedingt die besten Hinweise. So was kann man gerne in einem Hörspiel so erzählen wie es hier gemacht wird, allerdings ist es ihm Rahmen der “Starken Stücke” doch etwas schwer zu rechtfertigen. Schließlich sollen Jugendliche etwas lernen und es fällt hier wirklich sehr schwer Realität und Fiktion voneinander zu trennen, was am Ende eher zur Missinformation beiträgt. Um mehr über Mozart zu erfahren also vollkommen ungeeignet, als historischer Krimi mit einigen phantastischen Elementen aber ein gutes Hörspiel.
Zwei der Sprecher haben mir besonders gut gefallen können. Da wäre einmal Andreas Wimberger, der denn kränklichen alten Mozart sehr überzeugend gibt und ist da noch Ulrich Frank als gemeingefährlicher Pfarrer. Aber auch Christoph Luser und Stefan Murr in den Hauptrollen sind eine gute Wahl gewesen. Einzig Stefan Merki fand ich auf die Dauer ganz schön anstrengend.
Die Geräuschuntermalung ist sehr gut geraten. Der Sound in der Kirche klingt wirklich nach einer Kirche und noch besser sind die Szenen auf dem Friedhof geworden, in denen man den schneidenden Wind förmlich spüren kann. Wenig verwunderlich ist, dass es an der musikalischen Untermalung nichts auszusetzen gibt. Diese besteht natürlich aus dem Requiem aus einer Aufnahme der slowakischen Philharmonie und des Chors der selbigen, unter der Leitung von Zednek Kosler.
Das gesamte Requiem gibt es in dieser Version auch noch mal in voller Länge auf der zweiten CD. Ich bin ja wirklich kein großer Klassik Fan, aber das Requiem ist wirklich ein starkes Stück. Die düstere und endgültige Stimmung ist großartig und eigentlich kann man alles was tiefe Spuren hinterlassen soll damit unterlegen und es wirkt immer Wunder.
7 von 10 mörderische Uhus