Donnerstag, 19. September 2013

Justice League of America: Crisis #1 - 1963-1966 (Panini)

Justice League of America: Crisis #1 - 1963-1966 (Panini)

Dieser Sammelband von Panini enthält die acht Hefte “Justice League of America” #21 #29 #37& #46&#47.

Für die Gerechtigkeistsliga der Sechzigerjahre, die auf Erde-Eins zuhause ist, sind die Golden Age Helden wie die Prototypen von Green Lantern, Atom und dem Flash nur fiktive Comicfiguren, doch dann bekommen sie Besuch von Erde-Zwei, der Realität in der die Helden des goldenen Zeitalters wahrhaftig existieren und als Justice Society of America ihre Welt von allem Bösen beschützen. Auf beide Teams warten Aufgaben, die so schwer sind, dass nur die gebündelte Kraft von 14 Gerechtigkeitskämpfern bewältigen kann. Unter anderem müssen sie zum Beispiel gegen Johnny Thunders unbesiegbaren magischen bahdnisischen Blitz antreten. Außerdem müssen sie noch verhindern, das die beiden Erden gegeneinander rasseln, wofür allerdings Solomon Grundy und Blockbuster besiegt werden müssen. Gemeinsam müssen sie auch Erde-Drei betreten und ihr böses Gegenstück, The Crime Syndicate of America, bekämpfen und dann führt sie ihr Weg noch auf Erde-A, eine vom Johnny Thunder der ersten Erde veränderte Parallelwelt in der Mitglieder der Justice League nie existiert haben.

Während DC versucht möglichst viel der eigenen Geschichte auszulöschen, macht man sich bei Panini daran die Fans der alten Tage von DC zufriedenzustellen, in dem man nun die sechsbändige Crisis Reihe mit allen Multiverse Abenteuern auch bei uns herausbringt. Bevor das Multiversum im Megaevent Crisis on infinite Earths eingedampft wurde, war es von 1963-1982 Tradition die JLA mit der JSA und den Helden und Schurken aller anderen Erden jeden Sommer zwei Ausgaben lang aufeinandertreffen zu lassen. Somit bekommen wir in diesem Sammelband die ersten vier dieser Crossover aus den Sechzigern.

Wir befinden uns also mitten im silbernen Comiczeitalter und somit auch in einer Zeit voller alberner Momente. Über Owlman werde ich wohl nie hinwegkommen, genauso wenig wie über den schurkischen Flash von Earth-A, stilecht mit Ganoven Schnurrbart. Absoluter Gipfel der Albernheiten ist mit anzusehen, wie Batman, Sandman, Wildcat und Dr. Fate auf die großartige Idee kommen Solomon Grundy abzuwehren in dem sie ihn mit Napfkuchen bewerfen. Hätten Dick & Doof auch nicht besser lösen können. Alle vier Fälle sind jedenfalls sehr albern, trotzdem nicht zu kindisch, schließlich geht es meist gleichzeitig um das Schicksal mehrerer Universen. Falls ihr die frühen Jahre des Verlags mögt, gibt es für euch einige Highlights zu sehen, denn eigentlich ist jeder Held mit von der Partie, den ihr euch vorstellen könnt. Von heute eher vergessenen Helden wie Sandman, Starman und Mr. Terrific, über Parallelweltversionen bekannter Helden, wie dem unrasierten Batman, dem blonden Superman, Ultraman, Superwoman und den Golden Age Vorgängern der Liga, bis hin zu den heutigen Mitgliedern der Liga wie Aquaman, Martian Manhunter, Wonder Woman und so weiter sind alle Charaktere dabei die ihr euch vorstellen könnt. Natürlich ist die Handlung keineswegs gut gealtert, aber für Fans des silbernen Zeitalters gibt hier einiges zu sehen. Ist halt ein Trade für langjährige Fans und Interessierte, die sich tiefer in die Materie einlesen wollen oder einfach nur noch mal wieder in eine Zeit eintauchen wollen, in der Comics ein sehr viel lockererer Spaß waren. Wenn junge Leser sich von der altbackenen und albernen Art abschrecken lassen kann ich das aber verstehen. Mit Gardner Fox ist aber auch einer der besten und wichtigsten Silver Age Writer an Bord, der ganz klar weiß was er tut, sich aber nicht davor scheut, sehr komplexe Parallelweltabenteuer zu erzählen, die gleichzeitig trotzdem als lockerer Spaß für nebenher funktionieren.

Ein weiterer Star dieser Comicepoche, war auch für die Zeichnungen zuständig. Mike Sekowsky begann seine Arbeit in der Comicindustrie bereits in den Vierzigern bei Marvel und wechselte dann in den Fünfzigern zu DC, wo er sich selbst ein großes Mahnmal errichtete. Schließlich hat er die ersten acht Jahre der Justice League of America ganz allein illustriert. Auch hier wieder das selbe, auch das Artwork ist sicherlich nicht so großartig, dass man behaupten könnte es wäre formidabel gealtert und der Zahn der Zeit hätte nicht daran genagt. Trotzdem sieht es cool aus und für damals überaus genau und sorgfältig gearbeitet. Vor allem aber haben die Zeichnungen nicht die selbe Steife, die vergleichbare Zeichner damals oft hatten und ein gewisser Charme ist auch nicht von der Hand zu weisen. Mir hat es jedenfalls sehr gefallen.

Abgesehen von einem neuen Cover und einem kurzen Vorwort von Mark Waid und der obligatorischen Covergalerie gibt es leider kein Bonusmaterial, gerade bei so geschichtsträchtigen Comics wären ein paar Extras mehr wirklich toll gewesen. Trotzdem schön das es so eine Sammlung jetzt auch zu uns schafft, ich werde jedenfalls dran bleiben.

7 von 10 Bösewichte mit verräterischer Gesichtsbehaarung