Freitag, 27. September 2013

Demon Knights #1: Sieben gegen die Finsternis (Panini)

Demon Knights #1: Sieben gegen die Finsternis (Panini)

Dieser Sammelband enthält die US-Hefte #1-#7 von Demon Knights.

Wir sehen wie Camelot in Flammen aufgeht. Excalibur geht zurück zur Lady des Sees und Jason Blood wird mit dem Fluch des Dämons belegt. 400 Jahre später versuchen Jason Blood, Madame Xanadu Vandal Savage und der Shining Knight wollen eigentlich nur in Ruhe das eine oder andere Bier in einem Pub trinken, doch das scheint ihnen wohl nicht vergönnte, denn wild gewordene, Schwert schwingende und Feuer spuckende Dinosaurier stürmen die Bar und greifen sie an!

Auf sie gehetzt wurden die Drachen von der Suchenden Königin, die wie ihr Name schon verrät nach einem unbekannten Objekt sucht. Gemeinsam mit ihrem Unterstützer Mordru, hetzt sie nicht nur Drachen auf Etrigan und die anderen, sondern auch die Horde und wilde Biester wie zum Beispeil rammende Rhinozerosse. Zum Glück wachsen die Demon Knights zahlenmäßig noch auf glorreiche Sieben Ritter. Hinzu kommen der magisch begabte Sarazene Al Jabr, Horsewoman, die mit ihrem Pferd verwachsen ist und die mächtige Amazone Exoristos. Entschlossen versucht die Truppe ein kleines Dorf vor den Untergang zu retten, aber selbst diese außergewöhnliche und unheimlich wirkende Truppe von Kriegern, Magiern und Dämonen scheint trotz viel Kampf Erfahrung und mächtigen Waffen nur mit viel List und Tücke gegen die Attacken der der Suchenden Königen eine Chance zu haben.

Lange Zeit behandelte man bei DC die Fantasy Sparte mehr als stiefmütterlich. Ebenfalls beinahe vergessen war Jack Kirbys Dämon Etrigan. Beides sollte sich zum Reboot des Universums ein wenig ändern. Denn damals bekam Etrigan ein eigenes Team Heft, dass zu den dunklen Zeiten Camelots spielen sollte. Die Reihe war verdammt gut, leider aber wie alles was gut ist nicht gerade beliebt und wurde daher nach 24 Ausgaben beendet. Was in den USA schon abgesägt wurde, konnte sich bei uns noch gar nicht beweisen, denn erst jetzt kommt der erste Arc “Sieben gegen die Finsternis” bei Panini heraus.

Im ersten deutschen Trade bekommt ihr die ersten sieben Hefte und Fantasy Fans sollten sich diesen Band nicht entgehen lassen. Zu sehen ist Etrigan, der einst von Merlin verzaubert wurde, der gemeinsam mit seinen Kumpels gegen die Questing Queen antritt. Dabei gibt es hier die Origin Geschichten von Etrigan und dem Shining Knight zu sehen und in der fortlaufenden Handlung geht es um die Belagerung eines kleinen Dorfes, dass die Helden mit allen Mitteln zu verteidigen versuchen. Die ungewöhnlichen Helden können sich bei ihrem Kampf sehr schnell als wahre Champions beweisen und schlagen sich unheimlich tapfer.

Geschrieben wird die Serie vom britischen Tausendsassa Paul Cornell, der Drehbücher für Doctor Who, Romane aus dem Star Trek Universum und so manche Kurzgeschichte in den 2000 A.D. Comics verfasste. Er hat eine lebendige Truppe geschaffen, innerhalb der es einige Spannungen, aber auch Entwicklungen sowie Herzlichkeit gibt. Seine Idee den Shining Knight geschlechtslos zu machen führt schon zu Anfang zu vielen tollen Charaktermomenten. Einzig die Suchende Königin ist als Antagonistin bisher noch etwas austauschbar und generisch. Man merkt aber auch schnell, wie viel Freude es ihm bereitet mit der Geschichte Groß Britanniens zu jonglieren. Hier und da werden kleine Anspielungen auf reale Ereignisse und noch viel öfter auf bekannte englische Sagen eingestreut. Eine richtig runde Sache also. Bin auch beim erneuten lesen wieder begeistert. Die deutsche Übersetzung ist ganz okay, hat aber ein paar Momente, die auf mich zu modern wirkten.

Fürs Artwork war mal wieder ein Südamerikanischer Zeichner, genauer gesagt der Brasilianer Dióenes Neves zuständig. Und irgendwas muss in Lateinamerika im Wasser sein, das all diese tollen Künstler hervorbringt. Denn auch Neves, der seine professionelle Comickarriere Anfang des Jahrtausends mit MotU Comics begonnen hatte, ist ein Vorzeigetalent. Seine Figuren sind lebendig, ziehen auch schon mal eine Grimasse, lassen aber in ihrer Mimik immer ihre Emotionen ablesen. Dämonische Wesen und fiese Biester sehen stets bedrohlich und toll aus, atmosphärisch macht er auch einiges richtig und nie fehlt es an den nötigen Details. Wenn man was kritisieren müsste, dann vielleicht das nicht jede Actionsequenz perspektivisch aufregende geraten sind und manchmal auch bei sehr vollem Getümmel kleinere Fehler oder Unklarheiten aufweisen. Während des Lesens fallen diese Punkte aber entweder nicht auf oder nicht ins Gewicht. Wenn man drauf achtet findet man aber schon kleine Makel. Ist aber absolut nicht schlimm und trübt die Freude keinesfalls.

Als Bonus beinhaltet dieser Band noch eine Cover Galerie mit allen Titelbildern von Tony Daniel & Tomeu Morey und von Mike Choi. Sehr schöne Cover, vor allem die von Choi sehen super aus.

8,3 von 10 Kopfballduelle mit Nashörnern