Run Angel Run (1969) [Paragon Movies]
Angel (William Smith) ist ein Mitglied einer fiesen Motorradgang, die den Südwesten der USA unsicher macht. Natürlich hat er ständig Geldprobleme und auf der Suche nach leichten Aufgaben um diesen Fakt zu ändern. Als er von einem großen Magazin um ein Interview über die Gang gebeten wird, nimmt er die 10.000$ natürlich dankend an und plappert einige Interna aus. Anstatt aber das Leben als reicher Sack genießen zu können, muss er mit seiner Freundin Laurie (Valerie Starrett) vor den anderen Mitgliedern der Truppe fliehen. Auf dem Land findet er einen Job als Mechaniker auf einem Bauernhof und sie ziehen in eine kleine Waldhütte. Frieden finden sie aber auch dort nicht, denn der Rest der Gang ist ihnen schon auf den Versen.
Jack Starretts erste Regiearbeit, der in späteren Jahren durch Action und Blaxploitation Kultfilme wie “Cleopatra Jones” zur Kultfigur wurde. Mit einem nur fünfstelligen Budget und nicht mal zwei Wochen Drehzeit erschuf er einen Film, der bisher ganz okay gealtert und immer noch nett anzuschauen ist. Zu sehen gibt es die Geschichte von Angel. Angel wird von William Smith (Invasion of the Bee Girls) gespielt. Eine seiner ersten Hauptrollen und einer seiner ersten Credits als William Smith und nicht mehr Bill Smith. Der junge Smith überzeugt mit seinem charismatischen und Bild füllenden auftreten. Auch optisch ist der Mann mit die beste Wahl, die man treffen konnte. Fette Biceps und ein mächtig männlicher Oberlippenbart. Guter Typ! Weitere bekannte Darsteller waren Lee de Broux (Coffy), der hier sein Filmdebüt hinlegte und auch Margaret Markov debütierte hier in einer sehr schweren Rolle, der mehrere Auftritte gemeinsam mit Pam Grier folgen sollten, wie zum Beispiel in “Black Mama, white Mama”.
Vorangetrieben wird der Film durch die Handlung, die sowohl Action als auch hartes Drama zu bieten hat. Mal wieder ist auch hier das Ende verdammt hart und missgelaunt. Schauspielerisch ist der Film bei den wichtigsten Rollen auch eine sichere Nummer. Der letzte große Pluspunkt des Films ist Starretts treffsichere Arbeit. Einerseits liefert er einen handwerklich guten Film ab und traut sich sogar noch kleinere Experimente abzuziehen. Sehr gelungen sind dabei vor allem die schnellen Gegenschnitte Szenen mit den Verfolgern und interessante Splitscreen Montagen. Interessantes Teil mit einem sehr packendem Finale. Sleaze und Biker Fans schauen auf jeden Fall rein.
Dieser klassische Exploiter ist nun auch bei Paragon Movies in der großartig betitelten "Hells Angels - Horrortrip mit 100 PS Collection Vol.1" zu sehen. Auf drei DVD's bekommt ihr insgesamt neun Filme. Die anderen Titel wären "Blutnacht der Satansrocker", "Hells Angels - Verdammt in Vietnam", "Hells Angels on Wheels", "Rebel Riders", "Die Rocker von der Boston Street", "Born to Ride", "Black Angels - Die sich selbst zerfleischen" und "Hells Angels 70 - Motorradrocker schlagen zu". Das Bild ist eigentlich ganz okay, bisschen blass vielleicht und zerkratzt ist die Rolle mittlerweile auch ordentlich, so muss so ein Film aber auch aussehen wie ich finde. Feiner Release. Überhaupt eine sehr coole Box mit einigen tollen Titeln. Leider macht die Box optisch einen sehr öden und mordernen Eindruck und viele werden vermutlich nie mitbekommen was für seltene Titel sie hier verpassen. Box kommt mit Pappüberstülper und Wendecover.
6,7 von 10 dreckige Kleider