Im 23. Jahrhundert ist die Erde nicht mehr bewohnbar, alle die nicht von irgendwelchen Seuchen oder Umweltkatastrophen dahin gerafft wurden, sind auf riesige Weltraumstationen geflüchtet. Jeder der die Möglichkeit bekommt nimmt auch die schlimmsten Jobs an um an etwas Geld zu kommen. Denn einen Traum haben alle: Ein Leben auf dem neu entdeckten paradiesischen Planeten Rhea. So heuert die junge Ärztin Laura (Anna-Katharina Schwabroh) auf einem alten und rotten Cargo Frachter an, der Ersatzteile zu einer weit entfernten Raumbasis bringen soll. Während Lauras Wachschicht hat sie das Gefühl das jemand umher Schleicht. Sie weckt einige Kollegen und zusammen durchsuchen sie das Schiff, bis plötzlich der Captain getötet wird. An Bord ist also ein Mörder, aber was hat er vor und was ist wenn es einer der Crew ist?
Soweit die Ausgangssituation dieses Schweizer Science-Fiction Werks. Die Handlung beschränkt sich zum Glück nicht einfach nur auf ein Thriller oder Alien artigen Plot, obwohl die Sets und die Ästhetik oftmals schon sehr an Alien erinnern. Später tritt der Planet in den Vordergrund, was zu etwas Philosophie und Sozialkritik führt. Die Wendung habe ich leider schon einige Minuten nach Beginn vorausgesehen, dann habe ich aber noch gehofft das man daraus etwas mehr macht, leider schöpft man die eigentlich gute Idee nicht weit genug aus um ein wirkliches Highlight zu sein.
Was schade ist da genug Potenzial vorhanden wäre. Die Schauspieler sind talentiert, speziell Anna-Katharina Schwabroh konnte überzeugen und schwächere Darsteller wie Claude-Oliver Rudolph bekommen nur sehr wenig Aufmerksamkeit. Optisch macht der Film einiges her. Die am Computer entstandenen Szenen sehen gut aus und die Sets sind düster, schmutzig und geben einen realen Eindruck eines abgewrackten Raumschiffs wieder. Positiv ist außerdem die Charakterzeichnung die Niemanden als toughen Actionhelden darstellt und so ebenfalls sehr authentisch erscheint.
Hätte man nun nur noch die zu lahmen, der Film hat ein sehr gemächliches Tempo, Szenen ein wenig gekürzt und wäre dafür etwas mehr auf die Hintergründe der Wendung eingegangen, so hätten wir hier einen Geheimtipp vor uns. Auch die etwas zu offensichtlichen Hinweise hätte man noch länger zurückhalten müssen.
Trotzdem ist Cargo solide Science-Fiction ohne viel unnötige Action und mit einem gelungen Setting.
Die Blu-ray von Ascot Elite kommt in 3D inklusive 2D Version und bietet ein gutes Bild und einen Haufen Extras. Audiokommentar, Making Of`s, Trailer, Interview mit H.R. Giger und einiges mehr. Klasse!
6,8 von 10 Jet-Packs
